Plötzlich gerät alles aus den Fugen: Der Kopf brennt, die Muskeln schmerzen und die Verdauung spielt verrückt. Es kommt gar nicht selten vor, dass Menschen scheinbar aus heiterem Himmel multiple, diffuse körperliche Symptome entwickeln. Ängste entstehen. Was ist mit mir los? Bin ich ernsthaft krank? Der Eintritt in eine sich selbst nährende Abwärtsspirale droht. Jetzt gilt es, die Ruhe zu bewahren und systematisch die Ursachen für die Beschwerden zu entschlüsseln. Eine lückenlose körperliche Differenzialdiagnostik sollte dabei immer den Anfang bilden. Oft sind es Virus-Erkrankungen, wie der Eppstein-Barr-Virus oder Borreliose, die multisystemische Beschwerden hervorrufen können und in ihren Auswirkungen kaum von den Symptomen einer Erschöpfungs-Depression zu unterscheiden sind. Manchmal bedingt sogar das eine das andere, was die Detektivarbeit nur noch erschwert. Dabei gilt es immer zu bedenken, dass Angst körperliche Symptome verstärkt.

Halten Sie inne und versuchen Sie „die Möglichkeit“ einer psychosomatischen Erkrankung zu akzeptieren. Nutzen Sie in einer solchen Situation Entspannungsmethoden, um wieder eine Verbindung zu ihrem Bauchgefühl zu entwickeln. Mit der nötigen Ruhe, der richtigen Hilfe und einer gesunden Mixtur aus der ehrlichen Wahrnehmung ihrer inneren Stimme und einer gewissen diagnostischen Hartnäckigkeit werden Sie den wahren Ursachen auf die Schliche kommen. Oft stellen Betroffene in dieser Phase fest, dass die Beschwerden gar nicht aus heiterem Himmel kamen, sondern langanhaltende belastende Lebensumstände dafür verantwortlich sein könnten. Für diesen Prozess müssen Sie allerdings aus der Spirale ausbrechen und sich fragen, was Ihnen ihr Körper sagen möchte. Als Faustregel gilt: Je diffuser und mannigfaltiger die Symptome sind, desto wahrscheinlicher verbirgt sich dahinter eine psychische Ursache. Und das kann sogar befreien, denn psychosomatische Beschwerden sind mit der richtigen Hilfe sehr gut therapierbar!

 

Ihre Anja Funkel (geb. Stapel) Heilpraktikerin für Psychotherapie