Die Konkurrenz großer Ketten und Online-Anbieter macht nicht nur dem Einzelhandel, sondern auch den Apotheken zunehmend zu schaffen. Im Verbund mit dem Apothekerverband Linker Niederrhein e. V. hat der Krefelder Apotheker Wolfgang Boventer nun eine Botendienst-Plattform ins Leben gerufen, die diese Entwicklung für Apotheken am Linken Niederrhein und in der Region Aachen abfedern soll.

Wer ein Medikament benötigt, muss schon seit einiger Zeit nicht mehr unbedingt seine Stadtteilapotheke aufsuchen. Besonders Niederländische Medikamenten-Versender decken nahezu den kompletten Bedarf an Arzneimitteln ab und nehmen lokalen Apotheken so zunehmend die Kunden weg. Die Umstände der Corona-Pandemie mit Lockdown und Kontaktbeschränkung haben die Lage noch zusätzlich verschärft, wie Boventer weiß: „Versandapotheken können derzeit eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent verzeichnen“, berichtet der Inhaber dreier Apotheken in Krefeld und Umgebung. Eine Entwicklung, die in keinem Verhältnis zur tatsächlich erbrachten Leistung stehe. Nicht nur, dass die großen Versender nicht mit der individuellen, persönlichen Beratung durch ausgebildete Fachkräfte aufwarten könnten, auch im direkten Preisvergleich schneide der Online-Handel oft schlechter ab. „Die großen Versandapotheken setzen Mindestauftragswerte fest und erheben dazu noch eine zusätzliche Versandpauschale“, weiß der 66-Jährige. „Die vermeintliche Ersparnis durch den günstigeren Warenpreis ist damit oft wieder hinfällig. Hinzu kommt, dass die örtlichen Apotheken in der Regel noch am selben Tag liefern, also deutlich schneller sind als die Versandapotheke.“ Regelmäßige Rabattaktionen sowie ein durch den Apothekenleiter selbst angewiesener, sicherer und fachgerechter Transport unter Einhaltung und Dokumentation der vorgeschriebenen Höchsttemperaturen der oft empfindlichen Arzneien sind weitere Argumente für den Kontakt zur Apotheke am Ort.

Um sie zu unterstützen und die Medikamentenbestellung für den Kunden zu vereinfachen, hat der Arzneimittelfachmann eine Online-Plattform ins Leben gerufen, auf der alle wichtigen Apotheken-Informationen gebündelt werden. Nach Eingabe der Postleitzahl auf der Seite www.der-arzneinmittelbote.de werden dem Kunden nicht nur alle in seiner Nähe gelegenen Apotheken angezeigt, er erfährt außerdem, ob sie Vorbestellungen und Botendienste anbieten, auf welchem Weg sie seine Bestellung entgegennehmen und welche Bezahloptionen es gibt. Über einfachen Link-Klick gelangt er direkt auf die jeweilige Apothekenseite und kann dort weitere Informationen einholen oder persönlichen Kontakt aufnehmen. Wer viel unterwegs ist, erreicht die meisten Apotheken heute außerdem ganz einfach und komfortabel über eine Smartphone-App: „90 Prozent der Apotheken verwenden Apps, wie z. B. ,Call my Apo', bei der man sich kostenlos anmelden und dann schnell und unkompliziert bestellen kann“, gibt Boventer einen weiteren Tipp. Es gibt also eigentlich keinen Grund, bei Medikamentenbedarf in die Ferne zu schweifen.

www.der-arzneimittelbote.de