Rund drei Prozent der Frauen sind im Laufe ihres Lebens von einer Gebärmuttersenkung betroffen. Oft ist die im Alter auftretende Beckenbodeninsuffizienz, eine Schwächung der Muskulatur und des Bindegewebes im Beckenboden, die Ursache. Geburten können diese Schwächung noch begünstigen. Die Beschwerden, die mit der Gebärmuttersenkung einhergehen, sind vielfältig und reichen von Bewegungsschmerzen im Scheidenbereich über ein ständiges Druckgefühl nach unten bis hin zu gravierenden Problemen beim Wasserlassen mit nachfolgender Nierenschädigung. Für die meisten Patientinnen bedeuten diese Beschwerden eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. Sie ziehen sich zurück und nehmen auch aus Scham nicht mehr an gemeinschaftlichen Aktivitäten teil. Die Behandlung der Gebärmuttersenkung und ihrer Begleiterscheinungen war aufgrund des meist fortgeschrittenen Alters der Patientinnen und der Länge des technisch anspruchsvollen Eingriffs oftmals risikoreich. Mit der Einführung der modernen Splentis-Technik haben sich die Behandlungsmöglichkeiten grundlegend geändert. Heute steht uns, dem Team der Frauenklinik am Helios Klinikum Krefeld, damit eine einfache, gewebeschonende, schnelle und minimalinvasive Operationstechnik zur Verfügung, bei der die Gebärmutter erhalten und an Haltestrukturen im Becken fixiert werden kann. Der Eingriff ist deutlich kürzer als bisherige, die Komplikationsrate sehr niedrig, das System darüber hinaus so flexibel, dass jede Patientin individuell behandelt werden kann. Wir freuen uns darüber, in Zukunft zahlreichen Patientinnen hier gemeinsam zu neuer Lebensqualität verhelfen zu können.
Dr. med. Ute Janßen
Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Leiterin des Bereichs Urgynäkologie der Frauenklinik am Helios Klinikum Krefeld