Mit dem Glück oder der Zufriedenheit ist das so eine Sache. Eigentlich streben wir alle danach, aber manchmal verkennen oder verbieten wir es uns gar. Manche jagen dem Gedanken nach, Glück sei das immerwährende Gefühl des Frisch-verliebt-Seins, sie suchen nach der Euphorie des Moments als Konstante im Leben. Andere koppeln Zufriedenheit an Leistung, werden nicht satt und sind von äußeren Erwartungen getrieben. Wieder andere erlauben sich nicht, zufrieden zu sein, weil das Maximum noch nicht erreicht ist, weil da immer wieder noch eine Hürde ist, die genommen werden muss, bevor sich das Gefühl der Zufriedenheit überhaupt einstellen darf. Wir alle sind Produkte aus der Mixtur von uns selbst, der Umwelt und Erziehung. Wir alle entwickeln Strategien, wie wir im Spannungsfeld der sich selbst optimierenden Leistungsgesellschaft funktionieren. Doch manchmal geraten diese Strategien an ihre Grenzen. Dann gilt es, sich zu lösen von „muss aber“, „mir geht’s doch gut, ich habe alles und muss doch zufrieden sein“. Jeder, der unzufrieden ist, hat individuelle Gründe dafür. Manchmal sind es negative Glaubenssätze, manchmal lässt man sich von außen treiben. Häufig haben wir die Verbindung zu unserem Bauchgefühl verloren. Bauchgefühl, das mag kindisch klingen, ist aber in Wahrheit fast immer der Schlüssel. Denn das Bauchgefühl bin ich, dort stecken meine Bedürfnisse, das Wissen was gut ist und was nicht. Wenn wir zurück denken, erinnern wir oft schon ein unangenehmes Grundgefühl bei einer Entscheidung. Es ist also noch da, nur achten wir nicht mehr darauf. Beginnen wir wieder, uns Fragen zu stellen und auch auf unser Gefühl zu achten, können wir einen neuen Zugang finden, eine neue positive Haltung zu uns und zur Umwelt. Man kann Achtsamkeit und Dankbarkeit lernen und damit Zufriedenheit wachsen lassen. Milde mit sich selbst zu sein, bildet dabei den Anfang. Sie selbst treffen die Entscheidung, wie Sie mit Sich umgehen!

Ihre Anja Funkel