Tanzen macht gute Laune – das ist kein Mythos, sondern wissenschaftlich bewiesen. Studien belegen, dass Tanzen sogar gegen Depressionen hilft. Grund genug für unsere Redakteurin Ann-Katrin Roscheck, sich selbst überzeugen zu lassen. Als totaler Tanzmuffel hat sie den Ferienkurs „Rock’n’Roll“ in Krefelds Tanzschule „Doctor Beat“ im Gewerbepark an der Mevissenstraße getestet.
Thomas Zanders, Inhaber Krefelds selbsternannter Gute-Laune-Tanzschule, nimmt die Anspannung aus meinem Blick, als er mich mit den Worten begrüßt: „Keine Angst, du musst dein Bein nicht bis zum Bauch schwingen: Wir tanzen Party-Rock’n’Roll und keinen Turniertanz. Das soll nur Spaß machen.“ Das Publikum am Donnerstagabend im alten, atmosphärischen Kinosaal im Gewerbepark ist zum Ferienworkshop gemischt: Ich entdecke ein junges Pärchen mit Tolle und Pünktchenkleid, ein Ehepaar Ü70, Tanzfortgeschrittene mit schicken Tanzschuhen an den Füßen und Eltern, die sich freuen, am Abend ohne Kinder einfach einmal abzuschalten. Thomas erklärt die ersten Schritte: Im 4/4-Takt zum typischen Offbeat bewegt er die Füße zurück und kickt. Der Mann startet mit dem linken Fuß, die Dame mit dem rechten. So weit, so gut: Mein Tanzpartner Marc – leidenschaftlicher Tänzer seit rund 30 Jahren – macht es mir leicht, mich wohlzufühlen. „Schau in mein Gesicht und nicht auf deine Füße“ , sagt er schmunzelnd. „Hör einfach auf die Musik.“ Thomas ist da direkter. „Mach dich locker, dann fließt es besser.“ Mit dem Lockersein habe ich tatsächlich meine Probleme. Thomas und seine Frau Melanie tanzen vor: Sie zeigen uns die Drehung, die sich im Rock’n’Roll an die typische Kickbewegung anschließt. Dabei erzählt Melanie: „Wir sind vom Rock’n’Roll selbst erst vor einigen Monaten bei einem Workshop angesteckt worden. Das Schöne ist, dass ihr nichts falsch machen könnt.“ Gerade bei den einmaligen Ferienworkshops zählt tatsächlich nur der Spaß: Präzision ist zweitrangig. „Daran würden wir dann in unseren wöchentlichen Kursen arbeiten“, sagt Melanie Struve.
Während wir Drehung und Kick wiederholen und üben erzählt mir Marc, dass seine Leidenschaft eigentlich dem Lindy Hop gehört. „Der Lindy Hop ist ein Vorvorläufer des Rock’n’Rolls und ebenfalls in den Staaten entstanden. Zu improvisieren ist Teil des Tanzes.“ Marc und seine Frau tanzen seit Jahren bei Doctor Beat. Durch das flexible Kurssystem hat er trotz Selbstständigkeit die Möglichkeit, wöchentliche Tanzkurse einzuhalten. Bei Doctor Beat gibt es mehrere Kurse in der Woche, in denen die gleichen Inhalte vermittelt werden. Wann und wie oft das Paar kommt, ist ihm selbst überlassen. Dass Marc das Tanzen so viel Spaß bereitet, steckt an. Sicher führt er mich zur Drehung und motiviert mich, immer wieder Schritte auszuprobieren. Auch wenn diese unsauber sind und auch am Ende der Stunde noch nicht leicht fallen, behalten Melanie und Thomas recht: Wer sich aufs Tanzen einlässt, der Musik folgt und „mal locker lässt“ , verlässt mit einem Lächeln auf dem Gesicht den alten Kinosaal an der Mevissenstraße.
Doctor Beat Tanzschule, Melanie Struve & Thomas Zanders, Mevissenstraße 62b, Gebäude Nr. 11 in 47803 Krefeld, Telefon: 02151 32 74 670 Informationen zu allen Tanzworkshops und regelmäßigen Kursen bei Doctor Beat finden Sie im Internet: www.doctorbeat.de.
