Die berühmten gelben Taxen New Yorks zieren die Sesselbezüge im Büro von Michael Knorrek. Er leitet die Zentrale bei „KR-Taxi“ und den „freundlichen Elchen“ in Krefeld – und die yellow-cab-Bezüge sind nur ein Symbol dafür, dass professionelles Fahren sein Leben bestimmt. „Ich habe das mit der Muttermilch mitbekommen“ , lächelt der 52-Jährige. Oder fast: Vor genau 50 Jahren gründeten seine Eltern den „Funkwagen am Museum“ , ein Taxiunternehmen in Krefeld, gegenüber dem Kaiser-Wilhelm-Museum. Beide Eltern fuhren – und als Sohn Michael nach der Schule eine Kfz-Lehre absolviert und einige Jahre als Mechaniker gearbeitet hatte, stieg auch er in das Gewerbe ein.

Seit 2007 firmiert das Unternehmen unter G. Knorrek Personenbeförderungs GmbH und hat sich beständig vergrößert. Zusammen mit den Familienmitgliedern Nicole Wendt, Eva Knorrek, Franz und Fabian Wendt arbeiten dort inzwischen 85 Menschen, entweder für die Service-Taxi-Marke „KR-Taxi 30 1000“ oder für das Mietwagen-Pendant „Die freundlichen Elche“ . Der Fuhrpark umfasst 24 Taxen und 15 Mietwagen. Ein Drittel macht die Beförderung kranker oder eingeschränkter Kunden aus. Michael Knorrek erläutert: „Wir fahren Patienten zum Arzt oder Krankenhaus, in die Kur, zur ambulanten Reha oder in den Urlaub; vieles sind Serienfahrten in Krefeld, also regelmäßige Touren, wie zum Beispiel Dialysepatienten oder Menschen mit Behinderung.“ Rollstühle, Rollatoren und andere medizinische Hilfsmittel, Gepäck oder Einkäufe – alles passt in die geräumigen Kleinbusse oder Kombifahrzeuge. „Noch wichtiger als unsere gute Ausrüstung ist aber, wie wir mit unseren Kunden umgehen“, erklärt Michael Knorrek. „Ich habe von meinen Eltern gelernt, Hilfe anzubieten, wenn man sieht, dass jemand sie brauchen könnte – und nicht zu warten, bis der Hilfebedürftige darum bittet. Das ist gute Kinderstube, und die erwarte ich auch von unseren Fahrerinnen und Fahrern. Dass sie hilfsbereit sind, die Fahrgäste respektvoll behandeln – und auch mal über unschöne Dinge hinwegsehen. Wenn Menschen krank oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, birgt es halt manchmal Probleme.“ Krebspatienten auf dem Weg zur Strahlentherapie und zurück, Gehbehinderte, Demenzkranke oder Angehörige Sterbender, die diese im Hospiz besuchen – die Kunden sind oft sehr belastet, und das stellt auch die Fahrer vor besondere Herausforderungen. „Man sieht oft Leid und muss einfühlsam und flexibel sein“ , beschreibt Michael Knorrek die Arbeit als „Krankenfahrer“. „Ich habe neulich ein blindes Ehepaar in den Urlaub gefahren und wieder ganz stark zu spüren bekommen, wie umsichtig man sein muss. Da waren so viele Hindernisse, die man als Sehender gar nicht wahrnimmt und auf die man die stark sehbehinderten Menschen rechtzeitig hinweisen muss!“ 

Krankenfahrten bedeuten für die Betroffenen auch viele bürokratische Hürden; deshalb gibt es eine eigene Abteilung, die die Kunden geduldig informiert und berät. Manchmal sei das anstrengend, genau wie der Fahrerjob. „Aber es ist auch spannend, denn jeder Tag ist anders; man hat immer mit Menschen zu tun, und das mögen wir hier alle“ , betont Michael Knorrek. 

G. Knorrek Personenbeförderungs GmbH, Emil-Schäfer-Str. 73, 47800 Krefeld; Die Freundlichen Elche, Tel. 477 477 oder KR-Taxi Tel. 30 1000; info@taxiundmietwagen-krefeld.de