„Wat is dat? Ein E-Bike?“ Schmunzelnd erzählt Fahrradhändler Thomas Weyers, wie er und sein Bruder Tim auf einer Zweiradmesse bei einem dänischen Kollegen ein Elektrofahrrad ausprobierten. Wie gut es ihnen gefiel, mit „eingebautem Rückenwind“ zu radeln – und dass sie damals dachten, dass Fahrräder mit Hilfsmotor nur für einige Ältere oder gesundheitlich Eingeschränkte interessant seien. Thomas und Tim Weyers haben ihre Meinung geändert. In ihrem Fahrradladen am Bockumer Platz bieten sie seit vielen Jahren auch Elektrofahrräder an. Anfangs lief es schleppend, aber inzwischen, im Jahr ihres 10-jährigen Jubiläums, sei der Trend unaufhaltsam: „Branchenexperten schätzen, dass inzwischen jedes zweite verkaufte Neurad ein Elektrofahrrad ist“.

Die angesagten Zweiräder sind beliebt in allen Altersgruppen – auch bei jungen, sehr sportlichen Menschen. „Man muss unterscheiden zwischen Pedelec und E-Bike. Das Pedelec fährt maximal 25 Stundenkilometer und ist führerscheinfrei. Es entspricht einem klassischen CityRad, nur mit Motor und Akku. Ein E-Bike hat einen stärkeren Motor und wird bis zu 45 Stundenkilometer schnell. Man braucht eine Versicherung und den Führerschein für Kleinkrafträder“ , erklärt Tim Weyers. Auf die Frage, wie so ein Pedelec funktioniere, bieten Tim und Thomas Weyers an, es doch einmal auszuprobieren. Gesagt, getan: Mit einfachen Handgriffen wird der Akku unter den Gepäckträger gesteckt, der kleine Computer am Lenkrad eingeschaltet, und dann geht es los wie auf jedem anderen Fahrrad. Bis auf den Unterschied, dass sich das Fahren anfühlt, als als schöbe von hinten ein unsichtbarer Dschinn – spürbar, aber sanft und völlig in Übereinstimmung mit den eigenen Tretbewegungen. Tim Weyers erläutert: „Der Motor läuft nicht von alleine, sondern nur, wenn man selbst tritt. Er nimmt dem Fahrer nicht ‚die Arbeit‘ ab, er unterstützt nur. Wie eine Art eingebauter Rückenwind.“ Die Muskelkraft, so betont Tim Weyers, werde beim Pedelec- oder E-Bike-Fahren trotzdem immer benötigt und trainiert. „Deshalb hat man alle gesundheitlichen Vorteile, die auch das ‚normale‘ Radfahren bietet: Man bewegt sich an der frischen Luft, Herz, Kreislauf und Stoffwechsel kommen in Schwung, man kräftigt die Muskeln und wird allgemein fitter. Aber man muss sich nicht auspowern.“ Was für viele den Anreiz erhöhe, öfter das Fahrrad zu nehmen und auch mal weitere Touren zu wagen. „Wir haben gerade ein Mountain-Pedelec verkauft, der Käufer will damit im Sommer über die Alpen. Und dann nicht kaputt aus dem Urlaub kommen, sondern erholt.“ Auch für Berufspendler sei Pedelec-Fahren eine gesunde, kostengünstige und umweltschonende Alternative. Tim Weyers erzählt: „Inzwischen leasen viele Firmen Pedelecs bei uns für ihre Mitarbeiter. Nach Düsseldorf etwa ist es für die meisten mit einem Fahrrad zu weit. Mit dem Pedelec ist es ein Vergnügen, so am Rhein entlang.“ Gut vorstellbar, bei eingebautem Rückenwind.

Radsport Weyers GbR, Bockumer Platz 5 / 5a, 47800 Krefeld, Tel.: 02151-1533365 www.radsport-weyers.de; info@radsport-weyers.de