Wer geglaubt hat, den TV-Entertainer Harald Schmidt mit seinem selbstironisch-verkrampften Gehabe und seinem triefenden Sarkasmus könne man nicht nachahmen, irrt. Und schaue auf Peter Lengwenings Webseite „Artenreich-Pele.de“ unter „Artgenosse“ das Video an, das er, wie er sagt, „spontan an einem Sonntagmorgen“ zuhause produziert hat. Mit frappierender gestischer und mimischer Genauigkeit imitiert Peter Lengwenings darin den kultigen Moderator in seiner Late-Night-Show. Den süffisanten Inhalt, der die Schleichwerbung bei der ehemaligen TV-Show „Wetten dass…“ verspottet, hat Peter Lengwenings selbst entwickelt. Fast so witzig wie der Sketch selbst ist auch Lengwenings Kommentar dazu: „Es ist ja umgekehrt, Harald Schmidt imitiert mich!“ Und das ist erst der Anfang; sieht man sich die Homepage „Artenreich“ weiter an, staunt man, wie unerschöpflich das kreative Potential von Peter Lengwenings anscheinend ist: Der Mann schreibt Gedichte, Kolumnen, Kurzkrimis und Kinderbücher, malt dekorative Naturbilder und moderne Acrylgemälde, dazu fotografiert er gekonnt vor allem stimmungsvolle Krefeldmotive, und er spielt Keyboard. Früher in mehreren Bands. Und kein geringerer als die 2012 verstorbene Hammond-Orgel-Legende Jon Lord von Deep Purple ist dabei sein Vorbild. Doch dafür hat der 54-Jährige „leider nicht mehr genug Zeit“ , wie er sagt, „jetzt spiele ich nur noch zuhause im Keller.“ Denn neben seinen vielfältigen künstlerischen Ambitionen hat Peter Lengwenings einen anspruchsvollen Beruf: Seit einem Jahr verantwortet der Krefelder die gesamte interne und externe Unternehmenskommunikation von salvea, und zwar nicht nur für die Niederlassung hier, sondern für alle 28 Standorte des Gesundheitsdienstleisters in Deutschland. Das ist kein nine-to-five-Job, wie Peter Lengwenings zugibt: „Es gibt natürlich viele Abend- und Wochenendveranstaltungen. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Aber ich zähle meine Arbeitsstunden nicht. Dafür mache ich das zu gerne. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Aufgabe.“

Für die der Vater zweier erwachsener Töchter die besten Voraussetzungen mitbringt: Nach seinem Abitur am Fichte-Gymnasium machte er zunächst eine Ausbildung zum Steuerfachgehilfen. Im Anschluss studierte er an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach Betriebswirtschaftslehre und stellte dabei die Weichen für seinen späteren Werdegang, wie er erklärt: „Ich habe meinen Schwerpunkt auf Marketing gelegt, mich vor allem mit strategischer Markenführung, Unternehmenskommunikation, Werbepsychologie und PR beschäftigt. Nackte Zahlen und reine Bilanzmathematik liegen mir nicht.“ Denn ursprünglich hatte er von einem eher kreativen Beruf geträumt, oder sogar von zwei: Journalist oder Designer. Und so zog es ihn nach seinem BWL-Diplom folgerichtig in eine Werbeagentur nach Düsseldorf, wo er sowohl als Kontakter als auch als Konzeptionstexter Erfahrungen sammelte. Als nächstes ging er - schon als Führungskraft - im Marketingund Kommunikationsbereich zu einem Unternehmen nach Alpen, und schließlich kehrte Lengwenings zurück nach Krefeld. Zunächst in die Marketing- und PR-Abteilung der Stadtwerke Krefeld, dann für 13 lange Jahre als Marketing- und Vertriebsleiter zum Krefelder Radiosender „Welle Niederrhein“- die bisher längste Etappe auf seinem abwechslungsreichen Berufsweg. Mit salvea, seinem aktuellen Arbeitgeber, kam Peter Lengwenings in Berührung, weil die „Welle Niederrhein“ viel über dessen Firmensitz an der Westparkstraße berichtete. Die denkmalgeschützte ehemalige „Husarenkaserne“ musste für die Nutzung als Gesundheits- und Rehazentrum aufwendig restauriert werden. Als dann dort bei salvea die Stelle vakant wurde, ergriff Peter Lengwenings die Chance. 

„Die Gesundheitsbranche ist ein spannender und wachsender Markt“ , sagt der sympathische Marketingprofi, „und dennoch steht im Zentrum der Mensch. Die etwa 950 Mitarbeiter von salvea kümmern sich vor allem um andere Menschen, entweder vorsorgend oder heilend. Das Business tritt da eher in den Hintergrund.“ Es reizte Lengwenings, die Neustrukturierung der Dachmarke salvea mit zu gestalten und diese Neuerungen an allen Standorten in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu etablieren. Das mache ihm großen Spaß, so der Marketingleiter, er lächelt, wie er es häufig tut, und erläutert seine Arbeitsweise: „Wir haben flache Hierarchien. Ich liebe es, gemeinsam im Team die Strategien und Ziele ‚von innen heraus‘ zu entwickeln, die Menschen einzubinden und mitzunehmen, statt ihnen etwas überzustülpen. So identifizieren sie sich mit ihrer Arbeit, sind motiviert und können das auch nach außen weitergeben.“ Er selbst steht voll und ganz hinter der Unternehmensphilosophie:„Wir wollen Lust auf Gesundheit machen“ und „gesund bleiben – gesund werden – verwöhnen lassen“ . Es sei ja bei Einrichtungen für ambulante Reha und weitere „Selbstzahler“-Bereiche wie salvea wellness, salvea sports und salvea medical training nicht nur wichtig, das Unternehmen selbst und dessen Leistungsspektrum bekannt zu machen, sondern auch das Vertrauen der Patienten und Kunden zu gewinnen. Dazu müsse einerseits die Kompetenz und Zuverlässigkeit betont werden, andererseits aber auch der Charakter des Hauses als moderne Gesundheits-, Fitness und  Wellnesseinrichtung, in der die Patienten und Kunden aktiv selbst ihre Gesundheit fördern oder wieder herstellen können. Als Beispiel führt Peter Lengwenings die in Krefeld einzigartige „salvea salzgrotte“ an und schildert deren Vorzüge: „Das ist so gut für die Atemwege und die Haut wie ein Ausflug an die Küste. Und es macht Spaß und lässt Sie abschalten: mit den bunt angestrahlten Wänden, dem Wasserplätschern im Hintergrund und der entspannenden meditativen Musik!“ Im Gespräch mit Peter Lengwenings fällt auf, dass er sehr aufmerksam zuhört und hellwach und konzentriert antwortet, oft auch sehr witzig. Er ist begeisterungsfähig, und er möchte selbst andere Menschen begeistern; das gibt er auch als seine Triebfeder an. Sein Vorbild sei sein ehemaliger Deutschlehrer am Fichtegymnasium, der seine Schüler seinerzeit mit überzeugenden, wohlüberlegten Aktionen für die Klassiker der deutschen Dichtkunst und für die humanistischen Werte gewonnen habe. Von dieser „respektablen, intellektuell eindrucksvollen Persönlichkeit“ habe er gelernt, dass es entscheidend sei, in sich selbst hineinzuhören, bei allem, was man tue. Peter Lengwenings formuliert das so: „Das innere Pendel zeigt einem, wo es hingeht.“ Und er folgt ihm – mal hierhin, mal dorthin; und auch wenn er mal jemanden kopiert oder sein Weg nicht ganz geradlinig wirkt: Es ist seiner, er folgt ihm gerne – und deshalb macht er es auch so gut.