Die Natur erwacht, es grünt und blüht, und wenn dann noch die Sonne lacht, zieht es uns unwiderstehlich nach draußen, um den Frühling zu genießen. Wir wollen uns bewegen, Licht, Luft und die frischen Düfte mit allen Sinnen erleben. Perfekt geht das mit dem Fahrrad, zumal in Krefeld und Umgebung. Hier in der niederrheinischen Tiefebene, in unserer wie gebügelt glatten Landschaft, kann jeder Schwung aufnehmen und sich mit dem Drahtesel frühlingsfit strampeln.

Wer kräftig in die Pedale tritt, trainiert den ganzen Körper. Er füllt seine Lunge gleichmäßig mit Sauerstoff und stärkt die Atemmuskulatur. Das schützt vor Erkältungen und kann sogar Asthma lindern. Herz und Kreislauf arbeiten durch regelmäßiges Radfahren effizienter; optimal wären mindestens 30 Minuten fünf Mal pro Woche. Doch auch kürzer und seltener zu radeln, senkt das Herzinfarktrisiko – Hauptsache, der Kreislauf kommt ordentlich in Schwung. Das kurbelt zudem den Fettstoffwechsel an: Bei einem Körpergewicht von 60 Kilogramm verbraucht ein Radler bei einem Tempo von 18 Stundenkilometern etwa 400 Kalorien. Die Fettverbrennung funktioniert am besten, wenn unterwegs öfter mal für ein paar Minuten richtig Gas gegeben wird. Davon profitieren die Muskeln; nicht nur die Beine werden trainiert, sondern von der Handüber die Rumpfmuskulatur bis hin zum Gesäß ganze Muskelketten. Kräftigend und wohltuend wirkt das Training auch im Lendenbereich, denn die kreisenden Beinbewegungen können Verspannungen in der Wirbelsäule lösen. In den Gelenken wird durch die Bewegung die Durchblutung gesteigert, was sie beweglicher macht und die Knorpel besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das beugt Arthrose vor und ist gelenkschonend, weil das Gewicht größtenteils auf dem Sattel lastet. Das Immunsystem wird gestärkt – und dann macht Radfahren auch glücklich. Denn wie bei jedem Ausdauersport werden nach etwa einer halben Stunde die körpereigenen Glücksbotenstoffe Endorphine und Serotonin ausgeschüttet. Zudem beruhigt und beflügelt die gleichmäßige, harmonische Bewegung. 

Radfahren ist eben nicht nur umweltfreundlich und kostengünstig, sondern auch grundgesund. Obwohl Krefeld beim diesjährigen Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Krefeld-Viersen im Februar nur mäßig abgeschnitten hat, weil etwa der Zustand der Radwege und viele Ampelschaltungen zu wünschen übrig ließen, sind die Bedingungen zum Radfahren recht gut – auch im Alltag. Andreas Domanski vom ADFC Krefeld/Viersen findet: „Von der Größe her passt Krefeld ideal in die Radfahrkultur. Die Entfernungen sind so, dass auch das Radeln zur Arbeit, zur Schule oder für Besorgungen wirklich Sinn und Spaß macht. Man kann fast alles innerhalb einer halben Stunde erreichen. Außerdem ist das Straßennetz in Krefeld wie ein Schachbrett angelegt, man findet sich leicht zurecht, und es gibt durchgängige Achsen, auf denen Radfahrer kaum von Autos behelligt werden.“ Einen Beweis für die relative Fahrradfreundlichkeit der Seidenstadt sieht Andreas Domanski darin, dass sogar im Winter und bei schlechtem Wetter viele Radfahrer das Straßenbild mit bestimmen. Ein großer Vorteil in Krefeld sei eben, dass hier die Einbahnstraßen für Fahrräder in Gegenrichtung geöffnet sind. Und noch eine Besonderheit sorgt in Krefeld dafür, dass die Drahtesel allgegenwärtig zu sein scheinen: Über das Stadtgebiet verteilt gibt es etwa zwei Dutzend Fahrradgeschäfte, die für jeden Bedarf Fahrräder samt Zubehör anbieten. „Das richtige Fahrrad ist wie neue Schuhe. Es muss einem ‚passen‘! Und natürlich auch zu dem Zweck passen, für den man es benutzen möchte.“ , erklärt Andreas Domanski. „Man sollte vorher Testberichte lesen, sich ausgiebig beim Händler beraten lassen und unbedingt eine Probefahrt machen.“ Und statt im Supermarkt zu einem Schnäppchen zu greifen, rät der Fahrradexperte, lieber ein Markenrad gebraucht zu kaufen: „Wir veranstalten im Frühling Gebrauchtfahrradmärkte, den nächsten in Krefeld zum Beispiel am 25. April.“ Für alle, die jetzt im Frühling zu Freizeittouren aufbrechen möchten, aber nicht recht wissen, wo sie gut fahren und die Natur genießen können, bietet der ADFC schon ab 1. April geführte Abendtouren durch das Krefelder Umland an. Es gibt sie für Einsteiger in einer gemütlichen Variante jeweils am zweiten Dienstag im Monat und sportlich am ersten und vierten Mittwoch im Monat, jeweils um 18 Uhr. Aber auch für Leute, die nicht in geführten Gruppen fahren wollen, hält der ADFC Tourenvorschläge bereit. Eine besonders schöne und große Tour rund um die Stadt bietet die GrünGürtel-RadRunde Krefeld. 52 Kilometer lang, führt sie um die Stadt herum durch Forstwald, Benrader Feld, Gatherhof, Schicksbaum, Ortmannsheide, Kempener Feld, Hülser Bruch, Niepkuhlen, Egelsberg, Elfrather See, Greiffenhorstpark, Lohbruchgraben, Latumer Bruch, Oppumer Busch und Fischelner Bruch – lauter landschaftlich reizvolle Etappen, in denen Radfahren zum „Lustradeln“ wird und der Frühling in vollen Zügen ausgekostet werden kann. Leider ist die Strecke noch nicht ganz ausgebaut. Aber für Interessierte – auch an Teilstrecken – hält der ADFC im Infoladen eine gedruckte Wegbeschreibung bereit oder im Internet unter www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-krefeld-kreisviersen/touren/tourenvorschlaege einen GPX-Track und eine druckbare Karte. 

Personen mit körperlichen Einschränkungen können beim ADFC eine Kombination aus Rollstuhl und Fahrrad, das sogenannte Rollfiets, oder ein Tandem mieten. Infos unter: www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-krefeld-kreis-viersen/service/vermietung

ADFC Kreisverein Krefeld - Kreis Viersen e.V., Dreikönigenstr. 38, 47799 Krefeld, Tel: (02151) 69121,  www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-krefeld-kreis-viersen,  E-mail: adfc.krefeld@web.de