Blutvergiftung, Dauerkopfschmerz, Gallenblasenentzündung, Blinddarmdurchbruch – immer wieder stand der Notarzt vor der Tür. War eine Krankheit geheilt, kam die nächste. Jahrelang hat die gelernte Speditionskauffrau und studierte Betriebswirtin Jessica Rüther dieses Leid im engsten Familienkreis miterlebt. Rüther: „Bis eines Tages eine Heilpraktikerin entdeckte, dass die Ursachen in einem Impfschaden in der Vergangenheit lagen und es mithilfe einer Bioresonanztherapie schaffte, das Leiden zu beenden.“ Dieses Erlebnis war für die junge Kempenerin so einschneidend, dass sie ihren Beruf an den Nagel hing, die Ausbildung zur Heilpraktikerin machte und seit mittlerweile 15 Jahren in ihrer eigenen Praxis bei Tönisberg praktiziert. Um ihre heilenden Fähigkeiten zu erweitern und noch mehr Patienten helfen zu können, hat sie das erst vor fünf Jahren in Deutschland eingeführte universitäre Studium der Osteopathie (ostéon= Knochen, páthos= Leiden) aufgenommen. Denn Jessica ist überzeugt, „dass man damit bei fast allen Störungen helfen kann, egal, ob es Schmerzen am Knie, an der Schulter oder im Bauch sind“ . Die Wissenschaft der Osteopathie entstand vor 120 Jahren in den USA, wo der Arzt Andrew Tayler Still die Prinzipien entdeckte und damit die ganzheitliche Medizin begründete. Sie geht davon aus, dass sich unsere Organe frei bewegen, wenn sie gesund sind. Gibt es eine Bewegungsstörung oder eine Blockade, kann dadurch eine Krankheit entstehen, weil der Fluss der Blutzirkulation, der Nervenflüssigkeiten und Lymphen gestört wird. Jessica Rüther erklärt: „Die Osteopathie kann diese Blockaden aufspüren und mit den Händen durch sanfte Technik lösen. Es klingt vielleicht etwas verrückt, aber ich habe wirklich eine unglaubliche Energie in meinen Händen. Ich ertaste, wo der Schmerz herkommt und kann ihn gezielt behandeln .Mein Werkzeug ist die Hand. Ich benötige keine Instrumente oder Apparate“ , fügt sie lächelnd hinzu. Ihre Untersuchung umfasst, sich zunächst die Haltung (im Stehen und im Sitzen) und den Gang des Patienten anzusehen. Beides gebe wichtige Informationen über Dysfunktionen und Kompensationen. Wie sind Körperhaltung und Gangbild? Sind die Schultern auf derselben Höhe? Wie steht´s mit der Beckensymmetrie, den Füßen oder mit der Krümmung der Wirbelsäule? Wie ist die Atmung, der Brustkorb? Wie sieht die Haut aus? Das sind entscheidende Fragen. Nach dieser sogenannten „Inspektion“ folgt die Grundlage der osteopathischen Diagnostik und Behandlung: die „Palpation“ - das Abtasten und Erfühlen mit den Händen. Jessica: „Dabei erkenne ich das darunterliegende Gewebe, die Muskeln, Bänder, Fasern, Flüssigkeiten und Nerven. Krankheitssymptome sind immer mit Veränderungen der Gewebespannung oder Beweglichkeit verbunden. Die kann ich beim Abtasten feststellen und behandeln. Schon oft hat ein chronisch Kranker nach wenigen Behandlungsstunden meine Praxis als gesunder Mensch verlassen“ , meint Jessica. Das kann die Lehrerin Gabriela Rittinghaus-Koppers nur bestätigen: „Ich hatte tagelang Schmerzen in meinem rechten Oberarm, konnte in der Schule nichts an die Tafel schreiben und war extrem beeinträchtigt. Nach drei Behandlungen bei Frau Rüther, bei denen sie nicht meinen Arm, sondern den Schulter-, Rücken- und Brustbereich behandelte, war ich absolut schmerzfrei“ , schwärmt die überzeugte Patientin.