Boxsäcke baumeln von der Wand. Gewichte und Medizinbälle liegen auf dem Boden, Fitnessgeräte stehen neben der Tür. Coole Hip Hop-Musik ertönt. In der Mitte des Trainingsraumes  steht ein rund 26 Quadratmeter großer ein Boxring, metergroße Fotos von Muhammad Ali, Mike Tyson hängen an den Wänden. Auch wer bisher nichts mit Boxen zu tun hatte, fühlt sich plötzlich wie Rocky Balboa, wird süchtig. Süchtig nach Schweiß, Bewegung, nach Auspowern. Und nach dem Gefühl, in einer anderen Welt zu sein.

Es ist die Welt eines Krefelder Hinterhofes an der Oelschlägerstraße 61. Hier hat der 43-jährige Personal Trainer Sam seinen Traum verwirklicht: ein eigenes Boxstudio, das er mit großem Erfolg führt. Denn Boxen ist nicht nur eine der ältesten Sportarten überhaupt, sondern zählt auch zu den zehn beliebtesten, hinter Fußball und Formel 1. Als Hobbysport hat sich das Boxtraining immer weiter durchgesetzt und ist bei Männern und Teenagern schon lange hip, bei Frauen immer mehr . Der Amateurboxer und Niederrheinmeister Sam ist froh darüber, denn: „Das Image, dass sich harte Kerle gegenseitig die Birne  einschlagen, ist überholt. Zum Glück. Denn beim Boxen wird wie bei kaum einer anderen Sportart die gesamte Körpermuskulatur  gestählt, es werden Schnelligkeit, Konzentration und Beweglichkeit trainiert.“ Fahrlehrer Heiko trainiert seit einigen Monaten bei Sam und spürt, dass sich sein Reaktionsvermögen noch weiter verbessert hat. Das ist für seinen Beruf nicht gerade unwichtig.

„In den ersten 30 Minuten werden Schnelligkeit und Kondition geübt, zum Beispiel mit Parcours- und Hindernislauf, Seilchen springen, Schattenboxen, Liegestützen. Nur mit ganz kurzen Pausen. Danach trainieren wir die Technik an unterschiedlich schweren Boxsäcken, üben im Zweikampf, wie gezielt geschlagen und erfolgreich ausgewichen wird“, erläutert Sam das Training. Die 40-jährige Kauffrau Daniela macht seit drei Monaten beim Training mit: „Obwohl ich hier mittwochs die einzige Frau bin, fühl ich mich nicht fehl am Platz. Egal, wie alt, stark oder schwach man ist, das  Training können alle mitmachen. Super finde ich auch, dass Sam die anstrengenden Konditions-Übungen selber mitmacht und nicht  einfach mit der Stoppuhr danebensteht. Mit seiner fröhlichen Art  motiviert er uns alle durchzuhalten. Übrigens ist seit dem Box- Training alles an mir besser geworden: meine Kondition, meine Figur und meine Laune!“ Kein Wunder, denn Boxen verbrennt so viele  Kalorien wie kaum eine andere Sportart. Und hilft, Frust und Aggressionen loszuwerden. Die Krefelder Diplom-Psychologin Bettina  Günther erklärt die Wirkung: „Bei intensivem Training werden jede Menge Stresshormone abgebaut. Es stärkt das Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen, hilft aber auch beim Einsteckenkönnen.“ Deshalb trainiert Sam in seinem Box-Studio auch die Kinder und an vielen weiterführenden Schulen in Krefeld die Jugendlichen: „Kids finden Boxen cool und werden beim Training unbemerkt ihren Schulstress los. Wenn sie von anderen provoziert werden, hilft es ihnen zu wissen, dass sie sich wehren können. Es gibt ihnen Selbstbewusstsein und lässt sie bei einem Streit ruhig bleiben. Denn sie wissen, wenn sie wollten, könnten sie.“ Um zusätzlich ihre körperliche  Beweglichkeit und den Spaß am Sport zu stärken, gibt Sam den Kids auch Schwimmunterricht und macht mit ihnen Aqua-Boxen und Wassergymnastik. Sam: „Ich habe es als Teenager selbst erlebt, wie der Sport nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele  gestärkt hat. Ich war 13, als ich mit meiner Familie aus Nigeria nach Deutschland kam. Ich konnte die Sprache nicht, sah anders aus und musste gegen viele Vorurteile angehen. Mein Vater bestand damals darauf, dass ich neben Schule und Ausbildung viel Sport treibe, wie Fußball, Laufen, Boxen und Fitness-Training. Heute bin ich ihm dankbar dafür, denn der Sport hat mich glücklich und selbstbewusst  gemacht“ , sagt er und lacht: „Mens sana in corpore sano! Da ist wirklich viel dran!“

Das wissen auch die erfolgreichen Unternehmerinnen und Manager: Einige kommen abends ins Boxstudio, andere betreut Sam als  Personal Trainer. Dabei richtet er sich ganz nach den Wünschen  seiner Kunden: „Wir trainieren individuell nach den persönlichen  Bedürfnissen. Ich erstelle einen Trainings- und Ernährungsplan und orientiere mich daran, was dem Kunden besonders wichtig ist.  Einige möchten zum Beispiel schnell abnehmen, andere ihren Stress  abbauen, ihren Rücken stärken oder einfach nur die Kondition verbessern. Wer tagsüber und abends selten Zeit hat, den hole ich auch morgens um sechs Uhr zum Joggen und Trainieren ab oder wir  verabreden uns am Wochenende.“  Fürs Frühjahr plant Sam, ein  wöchentliches Managerboxen anzubieten. Dieses „White Collar  Boxing“ entstand in den USA, als sich 1989 die Chefs von zwei großen Unternehmen geschäftlich nicht einigen konnten. Sie ließen sich von Box-Profis trainieren, um dann vor ihren Firmenmitgliedern in den Ring zu steigen und gegeneinander anzutreten. Seitdem ist das Boxen auch in elitären Kreisen beliebt. Besonders unter den Rechtsanwälten und Managern, die nicht im Fitness-Studio, sondern lieber im kleinen Kreis ihren Stress abbauen und abschalten wollen.

Also: Egal, ob Mann oder Frau, Chef oder Schulkind, jung oder alt – Sam hat für jeden das passende Training und für jeden Geldbeutel das passende Angebot!

Infos unter: SAMBOX4YOU, Oelschlägerstraße 61, Tel.: 0157 / 34 380 711