Trauer braucht einen Ort, der den Hinterbliebenen guttut. Das hat man in der Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen verstanden. Beim Betreten umgibt einen sofort eine angenehme Atmosphäre. Für die Asche von etwa 1.700 verstorbenen Krefeldern kann die Grabeskirche letzte Ruhestätte sein, in Urnengrabstätten an den Wänden des Kirchenschiffes und in frei stehenden Blöcken. Von den bisher 320 Beigesetzten und natürlich von den Angehörigen, die immer wieder zu Besuch kommen, scheint Volker Matter, Verwalter der Grabeskirche, jeden Namen zu kennen.

Viele Menschen organisieren ihren Verbleib nach dem Tod in der Grabeskirche, die 2018 fertiggestellt wurde, tatsächlich schon persönlich, bevor es so weit ist. Man kann eine Anwartschaft erwerben, das ist so etwas wie eine Reservierung. „Die Erfahrung zeigt, dass der Weg für die Angehörigen dann sehr viel angenehmer ist“, führt der kaufmännische Verwalter an. „Oft kommen Ehepaare zu mir, so um die 80 Jahre, in dem Wissen, es kann jeden Tag passieren.“ Einige haben sogar früher in der Kirche St. Elisabeth von Thüringen geheiratet und entscheiden sich, nun den Kreis zu schließen und auch dort ihre letzte Ruhe zu finden. Nachdem diese Generation oft selbst viele Jahrzehnte die Gräber ihrer Eltern gepflegt hat, wollen sie dies ihren Kindern ersparen. In der Grabeskirche gibt es eine Pflegefreiheit. Das ist ein wichtiger Aspekt für viele Anwärter, zu wissen, dass alles in Ordnung gehalten wird.

Durch die räumliche Nähe der Urnengrabstätten verläuft sich das trauernde Publikum in der Grabeskirche nicht wie auf dem Friedhof. „Es ist halt doch eine relativ überschaubare Geschichte. Der Hauptfriedhof ist nicht vergleichbar mit uns, das ist einfach eine ganz andere Größenordnung“, so Matter. Man trifft sich immer wieder, spricht miteinander, lernt sich kennen. Trauernde Ehepartner kommen oft jeden Tag. Es entstehen Beziehungen. Die Hinterbliebenen nicht allein zu lassen, das ist die Hauptaufgabe des Teams rund um die Grabeskirche

Ein kleiner Kreis Ehrenamtlicher, das Präsenzteam, ist immer mit offenen Augen und Ohren für die Trauernden da. Frau Ziegler, eine Ur-Besetzung im Präsenzdienst, erzählt: „Mein Mann ist hier beigesetzt. Er war in Linn Küster und Organist bei Pfarrer Gerndt, daher haben wir eine enge Beziehung. Mein Mann war sehr krank und da haben wir uns gemeinsam für eine Bestattung in der Grabeskirche entschieden. Das machte es meinen Kindern und mir leichter.“

„Wir haben hier noch die Besonderheit, dass der Hochaltar, der vor dem Umbau im Altarraum stand, nun draußen im Garten steht und wir bei schönem Wetter draußen unter einem großen Baum Gottesdienst feiern können“, begeistert sich Matter über das Alleinstellungsmerkmal von St. Elisabeth. So erfreuen sich diese Outdoormessen größter Beliebtheit. Im August gibt es traditionell sogar eine Grillmesse, also ein Gottesdienst im alten Klostergarten mit anschließender Grillwurst und Bier. „Sie sehen, wir sind hier vielschichtig, nicht nur Friedhof“, freut sich der Kirchenverwalter und das tut den Hinterbliebenen eben auch gut.

Die Grabeskirche ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Es stehen zu jeder Zeit Ansprechpartner im Kirchenraum zur Verfügung. Weitere Informationen zu Gottesdiensten und Angeboten finden Sie im Internet: www.grabeskirche-krefeld.de