Seit der Empfehlung der Rückenlage für den sicheren Babyschlaf sind lagebedingte Kopfverformungen bei Säuglingen stark angestiegen. Neueren Studien zufolge liegt der Anteil der betroffenen Babys zwischen 20 und 45 Prozent. Bei Frühgeborenen sogar bei 85 Prozent. Der Babykopfschutz Medibino der Firma Kluba Medical wurde zur Entlastung des Hinterkopfes in der empfohlenen Rückenlage entwickelt, um lagebedingten Kopfverformungen vorzubeugen. Das Produktkonzept entstand durch die klinische Tätigkeit von Dr. Dr. Susanne Kluba, die die Spezialsprechstunde für Kopfverformungen an der Uniklinik in Tübingen leitet. Gemeinsam mit den Eltern ihrer kleinen Patienten hat sie aus dem Konzept Schritt für Schritt den Medibino entwickelt.

Nach der Geburt ist der Kopf der Säuglinge noch weich, was ihn anfällig für Verformungen macht. Die ringförmige Auflage des Medibino entlastet den Hinterkopf. So behält das Köpfchen seine natürliche Form. Auch kann der Medibino in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bei schon bestehenden Verformungen eingesetzt werden. Für Frühgeborene, die durch die geringe Aktivität und lange Liegedauer im Inkubator noch anfälliger sind, gibt es alternativ den Kopfschutz MedibinoNEO. Wie Medibino gewährleistet auch MedibinoNEO eine druckentlastende Lagerung und kann zudem als Stabilisierung bei therapeutischen Eingriffen sowie zur Lagerung bei Transporten innerhalb der Klinik eingesetzt werden.

„Durch eine konsequente Lagerung, kombiniert mit Mobilitätsförderung von Anfang an, können therapiebedürftige Ausprägungen einer Kopfverformung vermieden werden“, weiß die Erfinderin Dr. Dr. Susanne Kluba, Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die zusammen mit der Grefratherin Nicole Klingen das junge Unternehmen gegründet hat. Die beiden Frauen sind Mütter von insgesamt fünf Jungs und haben die Produkte auf Basis eigener medizinischer und persönlicher Erfahrung entwickelt, um Ärzten, Hebammen, Pflegern und Eltern eine einfache Prophylaxe an die Hand zu geben. Kluba forscht auf dem Gebiet der Kopfverformungen und meldete die Patente an, die in die Entwicklung der Babykopfstützen eingeflossen sind. Klingen studierte zunächst Betriebswirtschaftslehre, war danach als Gründerin im Bereich der Medizinprodukte tätig und fungierte zudem als Beraterin in der Forschung, wo sie dann Kluba kennenlernte. „Uns war eine unkomplizierte und nachhaltige Lösung wichtig, die einfach im Alltag sowohl zu Hause als auch in der Klinik eingesetzt werden kann“, erzählt Geschäftsführerin Nicole Klingen.

Durch die Entwicklung des MedibinoNEO haben die beiden Gründerinnen sich eng mit den Teams verschiedener Frühgeborenenstationen ausgetauscht. In den Gesprächen mit Ärzten und Pflegern entstand das Bewusstsein dafür, dass die Lagerung und Überwachung von Frühgeborenen ein Feld mit hohem Bedarf an Verbesserungsoptionen ist. Es fehlen einfach in den klinischen Alltag integrierbare Lösungen, die die Pflege und das Bonding mit den Eltern vereinfachen und trotzdem die medizinische Notwendigkeit einer Vollüberwachung sowie Lagerung im Inkubator erfüllen. Deshalb haben sie gemeinsam mit Partnern das Entwicklungsprojekt NeoSmartNest ins Leben gerufen, in dem unter Leitung der Medizinerin Björna Althoff eine smarte Hängematte entwickelt wurde, die den Frühchen ein Gefühl von Geborgenheit wie im Mutterleib vermitteln soll. Das patentierte System aus Hängematte und Hängemattengestell lässt sich schnell und einfach in jedem Inkubator aufbauen und soll so vielen Frühchen die entwicklungsfördernden und beruhigenden Effekte der Hängemattenlagerung bieten. Das System erzeugt ein aktives sanftes Schwingen, das den Frühgeborenen das Gefühl der Bewegung im Mutterleib zurückgibt. In das Hängemattentextil integriert wurden mit dem Krefelder Unternehmen ZSK Stickmaschinen GmbH eigens entwickelte weiche, hydrophile Textil-EKG-Elektroden. Die Elektroden können mit Metalldruckknöpfen an handelsübliche EKG-Monitore zur Erfassung von EKG-Kurve, Atemfrequenz und Herzfrequenz angeschlossen werden. „Durch die textilen Elektroden können Schmerzen und Verletzungen vermieden werden, die beim Entfernen von Klebeelektroden an der fragilen Haut entstehen. Auch können Kabel reduziert werden, die das Handling der Pflegenden erschwert. Auch für die Eltern und ihre Bindung zum Kind sind die vielen Kabel ein belastender Anblick. Wir hoffen, auch ihnen mit dem Anblick eines friedlich schaukelnden Kindes zu helfen“, sagt Althoff.

Der Nutzen ist hoch: Etwa neun Prozent aller Säuglinge sind Frühgeborene. Gefördert wurde die Entwicklung über den EU-Fond für regionale Entwicklung EFRE.NRW. Die Hängematte soll 2023 ins Zulassungsverfahren gehen. Der Prototyp wurde bereits auf der Messe Medica und der Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin vorgestellt und fand viel Anklang. Testpartner und Investoren werden gesucht. Mit der Kopflagerung und der smarten Hängematte werden es Babys besser haben. Für diese Zukunft arbeiten Dr. Dr. Susanne Kluba, Nicole Klingen und ihr Team jeden Tag – mit wachsendem Erfolg.

Kluba Medical GmbH
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