„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du am meisten Zeit verbringst! Dein Umfeld beeinflusst deine Glaubenssätze, dein Verhalten und deine Emotionen.“

Dieses Zitat fand ich im Internet. Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor. Dass das Umfeld tatsächlich prägend für die eigene Entwicklung ist, wissen wir nicht zuletzt aus der Zwillingsforschung. Der eine Zwilling wächst im Slum auf, der andere bei einer wohlsituierten Anwaltsfamilie. Aus dem identischen Gen-Bausatz entwickeln sich zwei völlig unterschiedliche Menschen. Jetzt kann die Wissenschaft die Hintergründe auch beweisen. Das Forschungsgebiet nennt sich „Epigenetik“. Kurz zusammengefasst: nicht alle vorhandenen Gene werden abgelesen und zur Produktion von Körperbausteinen herangezogen. Manche sind blockiert und schlafen sozusagen. Die Forscher haben herausgefunden, dass das Umfeld einen maßgeblichen Einfluß auf das Ablesen der Gene hat. Bahnbrechend ist dabei die Erkenntnis, dass sich das nicht auf das Umfeld im Äußeren beschränkt, sondern auch das innere Umfeld umfasst. Du bist, was Du isst, bekommt so eine ganz neue Bedeutungsebene. Wer sich von Junk- und Fast-Food, Chips, Cola und Co. ernährt, gibt seinem Körper damit einen Befehl. Der Befehl lautet: schalte die Gene frei, die Verfallsprozesse beschleunigen, Entzündungen befeuern und schlaffe Haut, Trägheit, Antriebslosigkeit sowie Fettleibigkeit fördern. Nein, der Rollator wird so zwar nicht gebaut, aber sinnbildlich vorbestellt. Natürlich funktioniert das auch umgekehrt. Wenn ich meinen Körper, meinen Geist, meine Lebenseinstellung und meine Emotionen transformieren möchte, hin zu einer hohen Gesundheit, Lebenserwartung und Lebensfreude, habe ich es selbst in der Hand. Von der Hand in den Mund zu leben, bekommt so eine völlig neue Bedeutung. Wer ist nun also Schuld daran, wie ich mich fühle und welches Alter ich erreiche? Die Gene zumindest viel weniger, als sie als Ausrede für die eigene, schlechte Lebensführung herangezogen werden.

Ihr Wojtek Honnefelder