Als Zivilisationskrankheiten werden Krankheiten bezeichnet, die mit unserem modernen Lebenswandel zusammenhängen. Gnadenlos machen sie uns bewusst, dass wir zwar ins Weltall fliegen können, aber eben nicht dauerhaft im Sitzen arbeiten sollten. Eine dieser Krankheiten, die bis vor wenigen Jahren noch nahezu unbekannt war, ist die Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD. Der Physiotherapeut Philipp Räder weiß, was gegen sie zu tun ist.

Kopf-, Augen-, Nacken- oder Rückenschmerzen, sogar Tinnitus: Die Symptome der CMD sind vielseitig. Hintergrund ist eine Disharmonie zwischen Kiefer und Halswirbelsäule, die aber erst seit einiger Zeit diagnostiziert wird. „Zwischen dem Zahnarzt und dem Orthopäden gab es früher keine Schnittstelle“, erläutert Räder. „Wer an CMD litt, landete deshalb meist in einer Sackgasse.“ Räder schätzt den Anteil von CMD-Patienten an seiner Klientel auf ca. 15 Prozent, für die es Hilfe gibt, seit die Medizin verstanden hat, welche enge Verknüpfung zwischen Kiefergelenk und der Halswirbelsäule besteht. „Der Kiefer unterscheidet sich etwa vom Knie dadurch, dass er aus zwei parallel arbeitenden Gelenken besteht“, steigt Räder ein. „Wenn es zum Ungleichgewicht kommt, schlägt sich das auf den Nacken nieder, der versucht die fehlende Balance auszugleichen.“ 

Arbeitsbedingter oder emotionaler Stress kann ebenso Ursache sein wie eine banale Zahnfehlstellung. Zur Behandlung eignet sich die manuelle Physiotherapie, die Räder anbietet: „Durch Druck auf das Kiefergelenk stelle ich dessen Mobilität wieder her“, erklärt er die Behandlung. Das sollte man aber nicht mit einer Massage verwechseln: „Ich muss im Inneren des Mundraums arbeiten und mit viel Kraft auf das Gelenk einwirken. Das ist nicht unbedingt Wellness“, lacht er.  Aber die Heilungschancen sind sehr gut und viele CMD-Patienten froh, nach Jahren des Rätselratens endlich von ihren Beschwerden befreit zu werden. „Je nachdem, welche Hintergründe die Erkrankung hat, kann es aber ratsam sein, über weitere Maßnahmen, etwa Entspannungstechniken, nachzudenken“, empfiehlt der Physiotherapeut.

Entspannung ist eh ein gutes Stichwort, denn nicht wenige der Beschwerden, mit denen Räder konfrontiert wird, haben mit den heutigen Arbeitsbedingungen zu tun. So plant er, seinen Patienten im Sommer eine ganz neue Behandlungsform anzubieten: therapeutisches Bogenschießen. „Die Sportart hat viele Eigenschaften, die sie für die therapeutische Anwendung prädestinieren“, weiß der Sportbogenschütze. „Sie kann von Menschen aller Altersgruppen ausgeübt werden, man steht dafür aufrecht, und ganz wesentlich ist die Entspannung, das Loslassen.“ Besonders bei Unbeweglichkeiten im Schulterbereich ist das Bogenschießen geeignet – ebenfalls eine der eingangs erwähnten Zivilisationskrankheiten. „Wer viel sitzt, neigt dazu, die Schultern nach vorn fallen zu lassen. Dadurch verkürzt sich auf Dauer die Brustmuskulatur und die Mobilität wird eingeschränkt“, sagt Räder. Ist Sitzen also wirklich das neue Rauchen? Der Physiotherapeut lacht: „So würde ich es nicht formulieren. Manchmal ist es ja auch ganz schön, sich ins Sofa zu fläzen.“ Besonders nach einem arbeitsreichen Tag.

Etwas mehr als zwei Monate nach Eröffnung freut sich der 35-Jährige über einen ausgebuchten Kalender. Der Start für das neue Unternehmen war erfolgreich. Die nächste Herausforderung lautet nun Mitarbeitergewinnung. Physiotherapeuten, die nach einer Anstellung in einer modernen, jungen Praxis suchen, sind eingeladen sich vorzustellen. Ganz entspannt und ohne Druck.

Rundumfit – Praxis für Physiotherapie, Philipp Räder,
Marktstr. 128a, 47798 Krefeld, Telefon: 02151-36 03 000,
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