Wellness beginnt bereits im eigenen Zuhause. In den vergangenen Jahren war ein immer größerer Trend erkennbar, das Eigenheim beruhigend und großzügig zu gestalten. Alte Lehren wie das chinesische Feng Shui bilden die Grundlage für den Wohnraum 2.0 – das multifunktionale Zuhause, das uns nicht nur Ort für Schlaf, Nahrungsaufnahme und Körperpflege sein soll, sondern auch ein persönlicher Entspannungstempel. Eine besonders große Rolle spielen hierbei das Badezimmer sowie das heimische Sportstudio. Wir haben ermittelt, wie die Nasszelle zum Ort des Abschaltens wird und der Wohnraum zur Auseinandersetzung mit unserer körperlichen Gesundheit anregt.  

Das Badezimmer: Mit kleinem Aufwand zum privaten Spa
Das Badezimmer ist unser privater Rückzugsort Nummer eins. Hier dürfen wir uns Zeit nur für uns selbst nehmen. „Als erste Regel sollte im Badezimmer striktes Handy- und Telefonverbot gelten. An diesem intimen Ort haben äußere Einflüsse nichts verloren – erreichbar sein muss hier niemand“, rät Wellnessexpertin Katrin Weiß. Bei der Einrichtung gilt die Prämisse „Weniger ist mehr“. Das beginnt schon bei den Farben. Die Grundtöne sollten hell und freundlich sein, zum Beispiel Mattweiß oder Cremefarben. Harmonische Akzentfarben lockern das Gesamtbild auf. Einzelne Bad-accessoires oder Handtücher in abgestimmten Farben lassen den Raum wertiger erscheinen – in so klar gestalteter Umgebung schalten wir automatisch besser ab.

Möglichst viele Freiflächen sorgen für eine ausgeglichene Atmosphäre. Sollte der Platz begrenzt sein, hilft es bereits, Utensilien wie Bürsten, Pinzetten, Schminke und Haarpflegeprodukte in aufeinander abgestimmten Gefäßen zusammenzustellen. Gleiches gilt für Shampoo- und Duschgel-Flaschen auf dem Badewannenrand. Auch die Haptik der Oberflächen und Einrichtungsgegenstände spielt eine Rolle: Naturmaterialien wie Holz und Stein und glänzende hochwertige Keramik vermitteln Qualität und steigern die Lust, sich an diesem Ort aufzuhalten. Wer bereit ist, in sein privates Spa zu investieren, findet bei Fachanbietern eine große Vielfalt hochwertiger Badewannen und Duschen mit Features wie Massagefunktion oder integriertem Kopfstützkissen. Eine freistehende Badewanne vermittelt Großzügigkeit und wirkt einladend. Weniger kostspielig, dafür ähnlich effektvoll kann sich der Austausch veralteter Armaturen auswirken. Viele moderne Duschköpfe zum Beispiel bieten die Möglichkeit eines verstellbaren Wasserstrahls, sodass das Bad nicht nur schöner aussieht, sondern auch mehr Wohlfühlqualität bietet.

Ein weiterer wichtiger Wellness-Faktor ist die Beleuchtung. Die Grundbeleuchtung sollte warm und nicht zu grell sein. Kerzen setzen schöne Akzente und strahlen im wahrsten Sinne des Wortes eine beruhigende Wirkung aus. Wem Echtkerzen nicht geheuer sind, kann auf hochwertige LED-Varianten aus Wachs zurückgreifen. Das I-Tüpfelchen bilden hochwertige Düfte. Unsere Nase ist ausschlaggebend an unserer Wahrnehmung beteiligt und suggeriert uns sofort, wo wir uns wohlfühlen können und wo nicht. Eukalyptusduft wirkt zum Beispiel äußerst belebend und erfrischend, der Geruch von Melisse beruhigt. Einfach ein paar Tropfen ins Badewasser oder in die Ecken der Dusche geben. Der Wasserdampf verteilt die Aromen. 

Entspannung durch Bewegung: Zuhause in Schwung kommen
Oft benötigen wir auch eine Form von Bewegung, um Stress abzubauen und zu innerer Ruhe zu finden. Hierbei kann ein speziell eingerichteter Ort für Fitness- oder Meditationssport wie Yoga dienen. Ein eigener kleiner Raum hierfür ist natürlich die schönste Variante, da Störfaktoren so einfach ausgesperrt werden können, doch auch eine durchdacht eingerichtete und abgetrennte Zone in der Wohnung hilft uns dabei, uns konzentriert und motiviert dem Körper zuzuwenden. 

Für Fitness ebenso wie für Yoga lauten die Grundregeln: Ordnung und Übersicht. „Räume alles aus dem Weg, was stört“, rät Yogalehrerin und Psychologin Katharina Goßmann, die als Expertin für verschiedene Fachmagazine schreibt. Denn sowohl Bewegungsmeditation als auch Fitness funktionieren zielgerichtet. Ein entsprechender Raum braucht also nur die Einrichtungsgegenstände, die auch zur Durchführung der Übungen benötigt werden. Seien es eine Yogamatte, Klangschalen und Kissen für die Bewegungsmeditation oder Heimtrainer, Gewichte und Co. für das Training. Für das Workout ist es wichtig, einen rutschfesten Untergrund zu installieren, damit sowohl Geräte als auch der Sporttreibende einen festen Stand haben. Ein Ort mit Fensterblick wirkt anregend. Für die Yogapraxis sollte der Platz zudem mindestens 2,5 mal 3,5 Meter groß sein. Natürliches Licht und die Möglichkeit zur regelmäßigen Belüftung sollten ebenfalls gegeben sein. So eingerichtet, kommt die Motivation sicher ganz von allein. 

Es bedarf keiner großen Schritte, der Wohnumgebung einen größeren Wellnessfaktor einzuhauchen. Wichtig ist es vor allem, dass im Vorfeld die eigenen Vorlieben feststehen und einige kleine Grundregeln beachtet werden. Folgt man diesem Weg und investiert ein wenig Zeit, entsteht schnell ein ganz neues Zuhause, in dem sich Geist und Körper – besonders in den kalten Wintermonaten – pudelwohl fühlen werden!