Ende des vergangenen Monats luden moveo-Herausgeberin Sarah Weber und Kommunikationsexpertin Sigrid Baum zum 2. moveo-Expertendialog in die Räumlichkeiten des St. Elisabeth Hospital Meerbusch-Lank, einer renommierten Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie, ein. Als Thema des Abends hatten die beiden Unternehmerinnen Glück und seinen Wert für ein gesundes Arbeitsklima gewählt, zu dem Psychologe Viktor Vehreschild einen Gastvortrag hielt. Ausgehend von der Frage „Sollen Unternehmen ihre Mitarbeiter jetzt auch noch glücklich machen?!“ zeigte Vehreschild in seiner lebhaften Präsentation, was Arbeitgeber und -nehmer von der Positiven Psychologie lernen können.

Viktor Vehreschild ist für das BGF-Institut im Team Psychologie und Reporting tätig, das auf die Unterstützung von Unternehmen im Bereich „Psychische Gesundheit am Arbeitslatz“ spezialisiert ist. Zu den Aufgaben des Psychologen gehören die Organisation von Seminaren, Vorträgen und Workshops zum Thema Stressmanagement sowie das gezielte Coaching von Führungskräften. Das BGF-Institut ist ein Tochter-Unternehmen der AOK am Niederrhein, mit der betriebliche Gesundheitsmaßnahmen in Kooperation durchgeführt werden. 

Seine Ausgangsfrage beantwortete Vehreschild bereits zu Beginn seiner Präsentation. „Wenn Glück mit vollkommenem Wohlbefinden gleichzusetzen ist, dann ist es meiner Meinung nach durchaus Aufgabe der Unternehmen, ihre Mitarbeiter ‚glücklich‘ zu machen“, erläuterte der Psychologe und leitete damit direkt auf den Kern seines Vortrags hin: Das „Warum“ und des „Wie“. Erstere Frage ist leicht beantwortet: Glückliche Mitarbeiter ziehen nicht nur Vorteile für ihr privates Wohlbefinden aus einem gesunden Arbeitsklima, sondern bringen auch mehr positive Eigenschaften aus Arbeitgeberperspektive mit. „Studien zufolge“, erklärte Vehreschild, „sind glückliche Mitarbeitende leistungsfähiger und motivierter, außerdem souveräner im Umgang mit Belastungen und Stress.“ Doch um diesen Zustand zu erreichen, müsse zunächst klar sein, welche Voraussetzungen für das Glück gelten und was man tun kann, um das eigene Wohlbefinden zu nähren. „Glück“, so  Vehreschild weiter, „entsteht, wenn eine möglichst ausgeglichene Verbindung der folgenden Voraussetzungen gegeben ist: persönliche Stärken können eingesetzt werden, positive Emotionen werden gefördert, es findet eine aktive Beziehungspflege statt, der Betroffene erreicht seine Ziele und sieht in seiner Betätigung einen Sinn.“ Diese Voraussetzungen wurden unter dem Titel „PERMA-Modell“ vom amerikanischen Psychologen Martin Seligman erarbeitet und stellen eine der Grundlagen der Positiven Psychologie dar, die sich mit Aspekten wie Glück, Optimismus, Vertrauen und individuellen Stärken befasst. Forschungen in diesem Gebiet zeigten, dass glückliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur besonders leistungsfähig sind, sondern auch seltener an Burnout erkranken. Für ein Arbeitsumfeld zu sorgen, in dem jeder einzelne seine Stärken bestmöglich einsetzen kann, sollte deshalb ebenfalls ein konstantes Ziel der Führungskräfte sein. Denn nur, wenn die Stärken des Mitarbeiters und seine Arbeitsumgebung als Voraussetzungen für die Anforderungen gelten, kann effizient und zufriedenstellend gearbeitet werden. Gleiches gelte für die soziale Sicherheit im Team, die das persönliche Glücksempfinden und somit auch die individuelle Leistung stark beeinflusse. Das Ende des eindrücklichen Vortrags bildete ein Zitat des Physikers Benjamin Franklin: „Glück besteht eher aus den kleinen Annehmlichkeiten und Freuden des Alltags als aus großen und seltenen Glücksfällen.“ 

Anschließend an den Beitrag von Viktor Vehreschild durften die Anwesenden noch eine besondere Entwicklung kennen lernen: Bewegungswissenschaftler Tim Pelle von der Sint Maartenskliniek Nijmegen stellte die in Zusammenarbeit mit dem St. Elisabeth-Hospital entwickelte „Dr. Bart“-App vor, die speziell für die autonome Behandlung von Arthrose konzipiert wurde. Mit Hilfe der App können Patienten unter anderem angeleitete Bewegungsübungen absolvieren, sich über die Krankheit informieren und eine Übersicht über den persönlichen Erfolgsverlauf generieren. Das Programm wird derzeit erfolgreich in den Niederlanden getestet und soll im Anschluss auch auf den deutschen App-Markt kommen.

Zum Ausklang des Events hatten die Mitglieder des moveo-Expertendialogs wieder die Möglichkeit zum angeregten Austausch. Nach einem schönen und erkenntnisreichen Abend bedankt sich das Veranstaltungs-Team auf diesem Wege nochmals bei allen Beteiligten für einen gelungenen Dialog im Zeichen des Glücks – und des Fortschritts!

Das nächste Netzwerktreffen findet am 26. März 2019 zum Thema „Stress macht nicht immer krank“ in der Klinik Königshof statt. Bei Interesse an einer Mitgliedschaft im Expertennetzwerk nutzen Sie gerne folgende Kontaktmöglichkeiten: Telefon 0174-2914 914 oder info@moveo-expertendialog.de. Weitere Informationen zum moveo-Expertendialog finden Sie unter www.moveo-expertendialog.de