In Deutschland leiden etwa zwei Prozent der Bevölkerung an Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt. Bei dieser Hauterkrankung, die besonders junge Erwachsene betrifft, liegt eine Störung des Immunsystems vor. Durch die daraus ausgelöste Entzündungsreaktion ist der Neubildungsprozess der Haut extrem beschleunigt und führt in der Folge zu den typischen Schuppenplaques.
In meinem Klinikalltag begegne ich häufig ratlosen Patientinnen und Patienten, die unter dieser Hauterkrankung leiden und in unserer Klinik für Dermatologie und Venerologie ärztliche Hilfe suchen. Um eine gezielte und effektive Behandlung bieten zu können, suchen wir gemeinsam nach möglichen Ursachen und auslösenden Faktoren. Prinzipiell wird Psoriasis vererbt, wobei die exakten Gene und der genaue Vererbungsprozess noch nicht ausreichend erforscht sind. Neben den genetischen Ursachen gibt es aber auch einige andere auslösende oder verstärkende Faktoren. Manche davon können Betroffene selbst regulieren und vermeiden. An oberster Stelle dieser sogenannten Triggerfaktoren stehen Medikamente wie Beta-Blocker, aber auch Infektionen, Stress, Rauchen oder Alkohol begünstigen den Ausbruch der Krankheit und die Intensität des Krankheitsverlaufs. Neben der Vermeidung dieser Faktoren suchen wir gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten eine für sie optimale Behandlungsstrategie. Mittel der Wahl sind neben althergebrachte Therapien, wie die Gabe von Cortison oder anderen topischen Cremes und Salben, eine reichhaltige Hautpflege sowie UV-Therapien. Vor kurzer Zeit wurde auch die Therapie mit Biologicals entwickelt. Darunter versteht man Antikörper gegen die bei Schuppenflechte ausgeschütteten Entzündungsbotenstoffe. Leider ist die Schuppenflechte nicht im klassischen Sinne heilbar, aber mit dem richtigen Therapieansatz können wir Betroffenen ein möglichst symptomarmes und damit qualitativ hochwertiges Leben ermöglichen.
Jana Haupt, Fachärztin der Klinik für Dermatologie und Venerologie, Klinik für Dermatologie und Venerologie