Interessiert folgen die sechs Mitarbeiter aus der integrativen Betriebsabteilung der Firma Gebr. Kickartz GmbH den Anweisungen der Trainerin Anke Stauch. Die Männer arbeiten alle im Bereich Landschafts- und Gartenbau. Kickartz-Grün erledigt in Krefeld und Umgebung qualitativ hochwertige Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau und ist ein vom Landschaftsverband Rheinland anerkannter Integrationsbetrieb. Heute hat die Firma die Männer auf ein Seminar geschickt: ein Ergonomie-Coaching im Gesundheitszentrum „salvea“ . Es heißt „GaLa: Gesund Arbeiten – Leichter Arbeiten“ und unterweist die Beschäftigten darin, sich Rücken- und Gelenk-freundlicher zu bücken, zu heben und zu tragen. Anke Stauch, die das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bei salvea leitet, erklärt: „Wenn sich die Teilnehmer zum Beispiel mit aufgerichtetem Rücken und gebeugten Beinen gegen die Wand stemmen, kräftigen sie ihre Oberschenkelmuskulatur, dehnen die überanspruchten Bereiche und gleichen die einseitige Belastung, die bei der Arbeit entstehen kann, wieder aus. Das gibt sofort eine spürbare Entlastung und sie können es jederzeit in ihren Alltag integrieren.“ In dem dreiteiligen Seminar geht es neben solchen praktischen Übungen für die Arbeit auch um eine generelle Sensibilisierung für Gesundheit und Ressourcen schonendes Verhalten. 

Wie wichtig solche Fürsorge nicht nur für die Mitarbeiter aus der Integrationsabteilung, sondern für alle in der Firma ist, weiß man beim Unternehmen Gebr . Kickartz GmbH genau. Personalleiter Roland Rokoch sagt unumwunden: „Wir haben ja alle Rücken!“ Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich die Tiefbaufirma mit den fast unvermeidlichen Folgen der oft harten körperlichen Arbeit, die die über 160 Mitarbeiter zählende Belegschaft der Baufirma leistet. Es ist oftmals Schwerstarbeit, etwa bei der Verlegung von Versorgungsleitungen für Gas, Wasser, Elektrizität und Fernwärme, beim Kanaloder Straßenbau, bei Pflasterarbeiten, beim Errichten von Gleisen und von Weichen. Seit 128 Jahren ist die Firma in diesen Bereichen tätig. Und auch wenn sich die Anforderungen und die technische Ausrüstung immer wieder verändern: Dass das bei den Ausführenden Spuren hinterlassen kann, gehört quasi zum Geschäft.

„Die Muskulatur und das Skelett unserer Mitarbeiter werden oft stark beansprucht. Deshalb muss die Betriebsleitung etwas unternehmen, damit die Leute gesund bleiben“ , erklärt Roland Rokoch. Nicht nur, um aus unternehmerischem Interesse die teuren Krankenausfälle zu verhindern. Auch für das Betriebsklima und eine positive Arbeitseinstellung der Belegschaft sei es notwendig, dass die Arbeitgeber ihrer Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitarbeitern nachkommen. „Wohlbefinden am Arbeitsplatz und gesundheitliche Perspektiven (…) haben längst den Vorrang vor einer reinen monetären Entlohnung erhalten. Ein intaktes Betriebliches Gesundheitsmanagement wird immer mehr zum Entscheidungsmerkmal bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz“ , ist Roland Rokoch überzeugt. BGM sei eine Frage der Wertschätzung, die die Mitarbeiter in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel binde und motiviere.

Das systematische und professionelle „Betriebliche Gesundheitsmanagement“ bei salvea wissen auch andere Krefelder Firmen zu schätzen. Peter Lengwenings, Pressesprecher bei salvea, betont: „Immer mehr Firmen kommen inzwischen von selbst auf uns zu und fragen nach gezielten Maßnahmen für ihre Mitarbeiter. Sie haben die strategische Bedeutung von BGM erkannt. Es gibt einen hohen Bedarf über den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz hinaus.“ Die Firmen investierten nicht nur in die nachhaltige Gesundheitsförderung ihrer Führungskräfte, sondern auf allen Ebenen und in allen Sparten. 

Anke Stauch und Anna Pape aus der BGM-Abteilung von salvea zählen auf: „Für fast jede Berufsgruppe lassen sich die physisch und psychisch besonders belastenden Faktoren klar definieren: Die Supermarktkassiererin, deren Nacken und Schultern vom Akkord-Scannen verkrampfen. Der Sportlehrer, dessen Ohren vom Lärm in der Schwimm- oder Sporthalle klingeln. Die Altenpflegerinnen in festen Einrichtungen oder bei mobilen Pflegediensten, die Fürsorge und Empathie geben, obwohl sie in ihrem Dienstplan gar keine Zeit dafür haben. Dazu kommt die sinkende Anerkennung in manchen Berufen, zum Beispiel bei Lehrern, bei steigendem Arbeitsumfang. Die generelle ‚Arbeitsverdichtung‘ führt dazu, dass immer mehr Menschen Resilienz- und Stressbewältigungstraining brauchen, um ihr Pensum überhaupt noch zu schaffen. Oder in den helfenden Berufen: Wenn zum Stress die besondere Verantwortung für Bedürftige hinzukommt, die man nicht mit der Arbeitskleidung ablegen kann.“ Man merkt Anke Stauch und ihren BMG-Kolleginnen bei salvea an, dass sie dieses Thema voller Engagement und Überzeugung angehen. Anke Stauch hat viele Argumente, warum sich Unternehmen das von den Krankenkassen bezuschusste und steuerlich absetzbare Präventions-und Gesundheitsprogramm BMG leisten sollten: „Studien haben ergeben: Die Hauptkosten für Arbeitnehmer entstehen nicht durch den Absentismus, also wenn Arbeitnehmer wegbleiben, weil sie krank sind. Viel höher ist der entstehende Schaden durch den Präsentismus: Wer krank zum Dienst kommt, kann nicht mit ganzem Einsatz arbeiten. Er macht Fehler, die teuer werden können. Oder er verschleppt eine vielleicht leicht heilbare Krankheit zu einem längeren Leiden, dass die Firma dann noch teurer zu stehen kommt“ , erläutert die Gesundheitsexpertin. Bei der Firma Kickartz werden auch schon die Auszubildenden mit dem Thema Gesundheitsvorsorge durch BGM vertraut gemacht. Wer will, dem bezahlt die Firma einen Fitness-Führerschein-Kurs oder ein Kraft- Ausdauer-Zirkeltraining  - ohne Druck auszuüben. Roland Rokoch sagt: „Man muss den Mitarbeitern gezielt Hilfestellungen zum Erhalt ihres Wohlbefindens und ihrer Arbeitskraft bieten. Und zwar nicht erst, wenn es weh tut. Sondern vorher , damit es erst gar nicht dazu kommt“ . Für seine Firma ist die Gesundheit der Mitarbeiter eine wertvolle Ressource, in die sie gerne investiert.

BMG im salvea Gesundheitszentrum, Westparkstr. 107 , 47803 Krefeld, www.bgm.salvea.de