Es dauert nur wenige  Minuten bis Nancys Kopf sich ausstellt, der Körper entspannt und die Sorgen des Arbeitstags vergessen sind: Ob die Auseinandersetzung mit dem Kollegen, die Arbeitsbelastung, die Quote zu halten, oder die Anspannung, den Arbeitsplatz zu verlieren: Wenn die Außendienstbeschäftigte die Walking-Stöcke am Waldsee in die Hand nimmt, beginnt der Feierabend – auch für den Kopf. 

Nancy ist eine der Walkerinnen, die sich mittwochsnachmittags um 17 Uhr mit Gesundheitskoordinator Oliver Brems vom SV Bayer Uerdingen 08 trifft. Ende letzten Jahres ist der 36-Jährige eingestellt worden, um das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Krefelder Schwimmverein zu integrieren. „Es gibt außer uns noch fünf weitere Bayer-Vereine, die gefördert werden. Alle bieten bereits das Betriebliche Gesundheitsmanagement an“, erklärt Fachbereichsleiter für Breiten- und Gesundheitssport Tobias Musch. „Jeder Arbeitgeber kann mit für die Arbeitnehmer kostenfreien Sport- und Gesundheitsangeboten seinem Personal etwas Gutes tun.  Die Ergebnisse unserer Partnervereine sind sehr vielversprechend.“ Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass Unternehmen, die Firmensport anbieten, eine deutlich geringere Krankheitsquote haben, die Fluktuation in der Mitarbeiterschaft sinkt und der Teamgeist gefördert wird. „Kein Wunder“, findet auch Nancy. „Ich habe dieses Jahr mit dem Walken angefangen und habe das Gefühl, dass ich jetzt schon leistungsstärker und belastbarer im Job bin.“ 

Wer sich als Firma dazu entscheidet die Gesundheitsförderung des SV Bayer Uerdingen 08 e.V. in Anspruch zu nehmen, hat individuelle Möglichkeiten sich ein Leistungspaket zusammenzustellen. „Unsere Leistung beginnt bei der Analyse des Arbeitsplatzes: Oft ist eine Arbeitsplatzbegehung sinnvoll, um zu sehen, wo Handlungsbedarf besteht“, erklärt Musch. In der Produktion seien häufig nicht rückengerechte Hebeprozesse sowie zu hohe Belastungen Ursache für Rückenbeschwerden. Hilfe kann hier beispielsweise ein zielgruppenspezifisches Rückenseminar bieten. „In dem Kurs werden verschiedene Bewegungsabläufe gemeinsam eingeübt und mögliche Risikofaktoren besprochen“, sagt der Gesundheitskoordinator. Eine eigene Turnhalle brauche der Betrieb dafür nicht. Der Experte hilft, einen passenden Raum innerhalb des Betriebs zu finden, in dem Kurse stattfinden können. Er hilft auch dabei, den Raum entsprechend auszustatten. Alternativ können Kurse auch auf dem Vereinsgelände des SV Bayer Uerdingen 08 e.V. organisiert und durchgeführt werden. „Aber nicht nur in der Produktion, sondern auch im Büro leiden viele Arbeitnehmer unter Rückenschmerzen“, ergänzt Oliver Brems. Als Sportwissenschaftler weiß er, wie ein ergonomischer Arbeitsplatz aussehen muss: Den richtigen Abstand der Augen zum Bildschirm, die perfekte Höhe des Stuhles, das können Firmen von ihm lernen. „Bewegte Pausen sind außerdem besonders beliebt“, sagt der 36-Jährige und steht schmunzelnd auf. „Schon in wenigen Minuten kann man die Blutzirkulation und das Lymphsystem anregen sowie gesundheitlichen Problemen vorbeugen.“ Brems geht mehrmals in den Zehenspitzenstand und wieder zurück. „Eine kleine und einfache Übung zur Anregung der Venenpumpe“, sagt er.

 Anschließend streckt der Sportwissenschaftler seine Arme abwechselnd nach oben und schließt die Hände zu einer Faust, so, als ob er einen Apfel von einem Baum pflücken möchte. „Das hilft, Lymphödemen etwas vorzubeugen“ ,  erläutert er weiter. Auch das Schwimmbad von Deutschlands größtem Schwimmverein kann genutzt werden: Aqua-Jogging oder Aqua-Cycling helfen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und Langzeitkrankheiten vorzubeugen. „Vor allem im Schichtdienst haben Mitarbeiter durch den sich ständig verändertenTagesrhythmus mit Belastung zu kämpfen. Wir können auch Kurse anbieten, die sich dem Schichtdienst zeitlich anpassen, um jedem den Zugang zu gesundheitlich fördernden Maßnahmen zu ermöglichen“, sagt Tobias Musch als Fachbereichsleiter. 

Jeder Arbeitgeber, der sich entschließt, Gesundheitskurse anzubieten, profitiert davon übrigens steuerlich: 500 Euro pro Mitarbeiter sind im Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei. „Dadurch, dass die Ausfallzeiten deutlich sinken, gewinnt neben dem Arbeitnehmer auch der Arbeitgeber“, erklärt Oliver Brems. Auch das würden die Studien zeigen. „Fittere, zufriedenere Mitarbeiter und weniger Stress für den Chef, der sich über weniger Fehltage freut. Am Ende gewinnen alle.“

Sie haben Interesse am Betrieblichen Gesundheitsmanagement oder möchten einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren? SV Bayer Uerdingen 08, Am Waldsee 25 in 47829 Krefeld,  02151 4 60 55. Weitere Informationen finden Sie im Internet: www.svbayer08.de.