Warm eingewickelt in weiche Tücher, umhüllt von Lavendelduft und dem Aroma der eigens für sie angerührten Kräuteröle, dazu als Hintergrundgesang das Heilmantra des Dalai Lama – Daniela Große liegt mit geschlossenen Augen auf der Klappliege und seufzt. Die Studentin und freiberufliche Texterin gönnt sich eine Auszeit von der Schreibtischarbeit und lässt sich von Sue Schunk den Rücken massieren. Dazu muss sie nirgendwo hinfahren, sondern nur bei sich zu Hause einen Tisch und ein paar Stühle zur Seite räumen. Die Liege hat Sue Schunk mitgebracht, ebenso eine Latexauflage. Die Masseurin erklärt: „Ich arbeite ja mit reichlich Öl. Ein Laken würde davon auf Dauer ranzig riechen.“ Die Ölmischung für Daniela Große besteht aus Olivenöl als Basis, beruhigendem Johanniskrautöl und ausgleichendem Orangenöl. Sue Schunk ergänzt: „Auf das Gesichtskissen habe ich entspannendes Lavendelöl geträufelt, und später gibt es noch ein bisschen Rosenöl.“ Gemäß der indischen Heilkunst Ayurveda werden vor jeder Behandlung die vorherrschenden „Doshas“, was übersetzt etwa „Lebensenergien“ bedeutet, bestimmt. Sue Schunk hat dazu das „Gesamtbild“ ihrer Kundin angeschaut, dann den Zeige-, Mittel- und Ringfinger ihrer rechten Hand auf das Handgelenk von Daniela Große gelegt. Und dabei am Pulsschlag „erspürt“ , dass bei der jungen Frau die Doshas „Kapha“ und „Pitta“ vorherrschen. Im Ayurveda wird ein Ausgleich der Doshas angestrebt, und deshalb wird Sue Schunk heute druckvoll und auch gegen den Strich massieren, um Daniela Großes Kreislauf anzuregen und sie gleichzeitig zu „erden . 

Beim ersten Kontakt mit Daniela Großes Rücken legt Sue Schunk beide Hände auf deren Steißbein, lässt dann eine Hand ständig auf ihrer Haut, gießt einhändig mit der anderen Hand das angewärmte Öl behutsam auf den Rücken und verteilt es. Die Massage beginnt. Daniela Große sagt, „schön warm“, dann nichts mehr. Sie genießt tiefenentspannt; das ist genau die Wirkung, die Sue Schunk erzielen möchte. Lächelnd arbeitet sich die 47 Jährige den  Rücken empor, dann beginnt sie leise zu erzählen: „Ich berühre gerne Menschen, weil ich merke, dass sie sich gerne von mir berühren lassen. Schon meine Ausbilderin hat über die Wirkung meiner Hände gestaunt. Sie sagte, ‚Diese Hände! Deine Hände sind so sanft und gleichzeitig stark. ‘

Manche Menschen fangen sogar an zu weinen, wenn ich sie berühre.“ Zusätzlich zu ihrer vor vier Jahren abgeschlossenen Intensiv-Ausbildung zur Ayurveda-Masseurin absolviert Sue Schunk derzeit ein Fernstudium an der „School of Ayurveda and Panchakarma“ in Kerala in Indien. Denn die „Lebenswissenschaft“ Ayurveda ist ein komplexes Theoriegebilde, das medizinische und spirituelle Überlegungen verknüpft. Das Rosenöl fürs „dritte Auge“ auf der Stirn, mit der Sue Schunk die Behandlung abschließt, soll Daniela Große geistige Energie geben. Direkt spüren kann sie das nicht – wohl aber, wie sie sich fühlt nach einer Stunde ayurvedischer Massage: „gepflegt, erholt und ganzheitlich entspannt“ .

Mobile Ayurveda Masssagen, Sue Zoi Schunk, Tel. 01575-7972765 www.sue-zoi.com; sueschunk@yahoo.de