Erst ist es nur das Gefühl von Zeitdruck, dann kommen diverse körperliche Symptome wie zum Beispiel Konzentrationsstörungen, Schwindel, Magen- und Kopfschmerzen dazu, und schließlich liegt man müde im Bett und kann trotzdem nicht mehr einschlafen, weil die Gedanken durch den Kopf rasen und man keine Ruhe finden kann. Diese Symptome weisen oftmals alle auf eine Sache hin: Der Mensch ist gestresst.

„Stress ist etwas ganz Persönliches, und jeder empfindet ihn anders“, erklärt Barbara Federmann, Coach für Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe. Bei dem einen äußert er sich in körperlichen Symptomen, bei dem anderen eher in psychischen oder sozialen Beschwerden. Fakt ist, dass psychische Erkrankungen im Jahr 2018 laut einer Studie der DAK mit 15,2 Prozent hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Krankenstand an dritter Stelle lagen. Dabei gehört zu viel Stress zu einer Ursache für psychische Erkrankungen. Eine Tatsache, die auch Federmann als gelernte Krankenschwester miterlebt hat: „Ich hatte zwei Kollegen im näheren Umfeld, die an einem Burnout erkrankt waren. Damals dachte ich mir, man muss doch etwas dagegen tun können, damit es erst gar nicht soweit kommt.“ Das war für die 47-Jährige der Beginn ihrer heutigen Tätigkeit.

Für Federmann, die nicht nur Coach für Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe ist, sondern auch Heilpraktikerin für Psychotherapie, steht die Prävention an erster Stelle: „Sehr oft im Leben hören wir, dass wir stark und perfekt sein müssen. Das setzt uns unter enormen Druck.“ Zu Beginn einer Beratung führt die Krefelderin eine Stressdiagnostik nach Arbeitsbezogenem Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) durch: „Hier kommt mir meine Heilpraktiker-Ausbildung zugute, da ich erkennen kann, ob es sich bei dem Problem um Stress handelt oder zum Beispiel um eine Depression.“ In der Stressprophylaxe, die sie in Workshops und Coachings vermittelt, geht es um drei Punkte: Um die palliative-regenerative, die kognitive und die instrumentelle Stressbewältigung. „Zur palliativen Stressbewältigung gehören Entspannungsübungen wie zum Beispiel Autogenes Training, Achtsamkeitsübungen und PMR, Progressive Muskelrelaxation“, erläutert die Krefelderin. Bei der kognitiven Stressbewältigung geht es darum, seine eigenen Muster und Stressverschärfer zu erkennen und zu regulieren, um den Umgang mit Stress positiv zu beeinflussen. Die instrumentelle Stressbewältigung befasst sich dann konkret mit den Stressoren wie zum Beispiel unorganisierte Arbeitsabläufe oder ungesunde Arbeitsumgebung und versucht, diese zu optimieren.

Seit sieben Jahren ist Federmann als Coach tätig. In den letzten zwei Jahren kümmert sie sich verstärkt um Kinder und Jugendliche: „Ich habe an meinen eigenen Kindern gemerkt, wie sehr sie heutzutage unter Leistungsdruck stehen“, berichtet Federmann. Die Digitalisierung trägt dazu bei: „Ständig prasseln Informationen auf die Kinder ein, deswegen ist es wichtig, ihnen frühestmöglich zu vermitteln, dass es neben der Anspannung auch Entspannung gibt“, so Federmann. Schon im Kindesalter kann ihnen beigebracht werden, dass es Möglichkeiten gibt, dem Stress gegenzusteuern: „Hierbei ist es wichtig, gute Gewohnheiten möglichst früh zu etablieren.“ Gute Gewohnheiten können Spaziergänge in der Natur sein, Sport oder auch ein gutes Gespräch. Wichtig ist es, solche Momente, die einem guttun, zu fördern: „Oftmals müssen wir diese Genussmomente als Erwachsene erst wieder entdecken. Daran arbeite ich unter anderem mit meinen Patienten“, erklärt der Coach für Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe.

Wichtig ist es vor allem, zu erkennen, dass man unter Stress leidet und aktiv etwas dagegen tut: „Viele denken, sie seien unserer schnelllebigen Welt hilflos ausgeliefert und können nichts gegen den Stress machen“, berichtet Federmann aus ihrer Berufserfahrung. „Wir können aber etwas gegen den Stress machen, dazu bietet das Stressmanagement vielfältige Möglichkeiten. Stress ist das Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten, und wir können an beiden Punkten drehen und arbeiten, denn gesunde und zufriedenen Mitarbeiter sind ein Gewinn für alle“, erläutert Federmann.

Barbara Federmann, Reinarzstraße 24, 47805 Krefeld
Telefon: 0157-54877133, www.barbara-federmann.de