„Bio-Pionier“ - Heute schon fast ein Trendwort. Petra Steffens charakterisiert es aber inzwischen schon seit mehr als 30 Jahren: 1982 ist ihr Bioladen „Sonnentau“ damals auf der Elisabethstraße eröffnet worden. „In meiner Generation gibt es eine Bewegung, die sich damals ganz aktiv für Umweltschutz engagierte. Da gehörte ich zu“, erzählt Steffens. Aus dem Protest wurde intensives informieren: Sie griff zu Lektüren wie „Selbstversorger auf dem Land“ , begann Ersatzprodukte für Fleisch zu suchen, backte zum ersten Mal Brot selbst und stellte ihr Leben Schritt für Schritt um. „Ich bemerke seit Jahrzehnten hier im Sonnentau, dass jedes Mal, wenn ein neuer Umweltskandal passiert, ein Umdenken geschieht“ , beschreibt sie. 1986 kommen viele ins Geschäft, um nach Tschernobyl unbelastete Milch zu kaufen, mit dem Rinderwahn wird die Nachfrage nach Biofleisch größer und auch der aktuelle Eierskandal bringt neue Gesichter in den gutsortierten Bioladen. „Ich möchte, dass Leute, die bewusst essen, hier eine genauso große Auswahl an Produkten haben wie in einem normalen Supermarkt“ , erklärt sie. „Als Bio-Pionier muss für mich der Prozess hinter den Waren aber auch vertretbar sein.“ Ein regionaler Großhändler liefert an Höfe aus, holt ab und bringt Produkte zum Sonnentau, um die Wege kurz zu halten. Das frische, knackige Biobrot kommt seit vielen Jahren unter anderem von der Kabouter-Bäckerei in Duisburg und kleine Manufakturen erweitern das vielfältige Angebot – immer gut ausgesucht vom Sonnentau-Team, denn Steffens betont: „Bio ist nicht bio. Bei uns gibt’s bio von Herstellern, die Verbänden angehören. Damit sichern wir die Qualität und auch die Bio-Herstellung.“

Zum 35-jährigen Bestehen veranstaltet der Bioladen Sonnentau, Stephanstraße 13 in Krefeld, vom 25. bis 30.09. eine Aktionswoche mit besonderen Angeboten. www.biomarkt-sonnentau.de