Kürzlich geisterte ein Test von Stiftung Warentest durch die Medien, bei dem in einigen beliebten Grüntee-Marken so hohe Schadstoffbelastungen gefunden wurden, dass man beim Trinken des als gesund geltenden Getränkes schon um seine Gesundheit fürchten muss. Was trinken wir da eigentlich?

„Tee“ ist streng genommen nur das Getränk, das aus den Blättern des Teestrauches aufgebrüht wird. Es ist eine Wissenschaft für sich, welche Anbaugebiete und Blätter am besten schmecken und zu speziellen Teesorten weiter verarbeitet werden. Bei Grüntee handelt es sich ganz einfach um die getrockneten Blätter der Pflanze. Schwarzer Tee ist arbeitsaufwändiger. Die Blätter werden hierzu erst etwas getrocknet, dann gerollt und anschließend bei hoher Luftfeuchtigkeit oxidiert. Dadurch entsteht der für Schwarztee charakteristische Geschmack. Beide Teesorten enthalten Koffein, das früher auch „Thein“ hieß. Beim Aufbrühen der Blätter mit heißem Wasser wird das Koffein immer frei gesetzt – unabhängig von der Ziehzeit ist Tee also immer anregend. Nur der Gehalt an Gerbstoffen verändert sich bei längerer Ziehzeit. Je länger die Gerbstoffe Zeit haben, aus den Blättern gelöst zu werden, desto bitterer schmeckt dann der Tee. Natürlich werden bei der Teezubereitung auch  weniger willkommene Stoffe wie Pestizide, Herbizide, Fungizide und andere Pflanzenschutzmittel aus dem Tee in die Tasse gelöst. Daher ist es immer ratsam, auf Tee (auch Früchtetees!) aus kontrolliert biologischem Anbau zurück zu greifen. Im Handel gibt es bereits viele fertige Teemischungen. Klassiker wie „Earl Grey“ (Schwarztee mit Öl der Bergamotte aromatisiert) kommen ohne künstliche Aromen aus, aber besonders viele Teemischungen duften (und schmecken) sehr stark nach künstlichen Aromastoffen und haben mit dem ursprünglichen Teegetränk oft nur noch wenig zu tun. Man kann seinen Tee auch ganz ohne Chemie mit Gewürzen selbst aromatisieren. So, wie es in den Teeanbaugebieten seit Jahrhunderten getan wird. Besonders im Winter schmecken solche Gewürztees besonders gut, da ihre Gewürze an Weihnachten erinnern und ihre ätherischen Öle die Durchblutung anregen und dadurch wärmen. Im Kasten finden Sie ein Rezept, um einen Masala Chai selbst herzustellen.

Masala Chai 

Der klassische indische Gewürztee wird traditionell mit Milch und Zucker gekocht. Jede Familie hat ihr eigenes Familienrezept. Unser Rezept ergibt 1 Liter duftend wärmenden, leicht scharfen „Chai“:

500ml Wasser
500ml Milch
6 Kardamom-Kapseln
6 Gewürznelken
1 Stück Zimt
1 Sternanis
½TL gemahlener schwarzer Pfeffer
½TL Ingwerpulver (oder frischen Ingwer)
3 EL Zucker
5 TL schwarzer Tee (kräftige Sorte, z.B. Assam)

Alle Zutaten außer dem Schwarztee in einem Topf ca. 10 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und den Schwarztee dazu geben. Weitere 3 bis 5 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb in die Becher gießen. Die Zutaten lassen sich variieren. Gut schmecken auch Anis, Fenchel oder auch Chili statt Pfeffer im Tee! Wer mag, füllt alle trockenen Zutaten in ein schönes Glas, beschriftet es mit dem Rezept und hat so ein originelles Mitbringsel zur Weihnachtszeit!

Für Kaffefreunde haben wir auch einen Tipp: Im Orient wird Kaffee traditionell mit Kardamom und auch Piment gewürzt. Für die Weihnachtszeit empfehlen wir einen Milchkaffee, dessen Milch zuvor mit etwas Lebkuchengewürz aufgekocht wurde!