Superstar Tiger Woods war der erste, der verstärkt auf den Fitness Aspekt gesetzt und sich damit einen großen Vorsprung gegenüber der Golf-Konkurrenz verschafft hat. Heute ist das Athletik-Training ein fester Bestandteil neben dem eigentlichen Golftraining. Nicht nur mit dem Ziel, die Bälle noch weiter und konstanter zu schlagen, auch um Verletzungen und Dysbalancen vorzubeugen. Gerade für Hobby-Golfer ein wichtiger Aspekt. Kleines Workout, große Wirkung. Valentin Savelsberg weiß, worauf es ankommt. Konzentriert führt er die Kraft- und Mobilitätsübungen aus, die mit wenig Aufwand ein maximales Ergebnis erzielen und somit die Grundlage für seinen Erfolg bilden. Der 34-Jährige, der für den Krefelder Golf Club in Linn spielt, ist einer der besten Amateur-Golfer Deutschlands. 2013 wurde er in Durban/Südafrika Weltmeister in der Handicap-Klasse 0 bis 5. Seit einigen Jahren arbeitet er mit Athletik- und Golf-Physio-Trainer Jörg Bednarzyk zusammen und hat dadurch seine Fitness entscheidend verbessert. 

Voraussetzungen für ein gutes und ausgewogenes Golf-Spiel sind Stabilität und Mobilität. „Beide Faktoren sind extrem wichtig, um beim Schlag Dynamik zu entwickeln“ , erklärt Savelsberg, der vor allem den vielen Freizeit-Golfern empfielt, ihre allgemeine Fitness nicht zu vernachlässigen. „Ein paar einfache Übungen, die man fast überall ausführen kann, genügen, um einen dauerhaften Effekt zu erzielen“ , verspricht er.   „Golfspieler unterschätzen häufig die Bedeutung der Balance. Je schwächer die Hüften und die Körpermitte sind, desto schwieriger ist es, einen starken ausbalancierten Schwung auszuführen“, sagt Jörg Bednarzyk. Ein Ungleichgewicht kann darüber hinaus auch zu Schmerzen im unteren Rücken, den Schultern, der Hüfte und den Knien sowie zu Verspannungen führen. Besonders wichtig sei es daher, vor allem in Herbst und Winter, wenn die Aktivität auf dem Golfplatz naturgemäß nachlässt, dieser Gefahr entgegenzuwirken und eine gute Basis für die kommende Saison zu schaffen. Der Experte rät, durch funktionelle Kraft- und Mobilitätsübungen das muskuläre Gleichgewicht wieder herzustellen beziehungsweise zu erhalten. Zum Übungsprogramm sollte auch ein modernes Faszientraining gehören, bei dem die Myofaszien (bindegewebige Umhüllung der Muskeln) behandelt werden. Erreicht werden dadurch eine Verbesserung der Durchblutung (wichtig für die Regeneration) und die Linderung von Verspannungen.  „Natürlich sind die Übungen im Sommer auch sinnvoll und wichtig, aber im Winter gewinnen sie verstärkt an Bedeutung“ , so der 49 Jahre alte Personal Trainer, der ein tägliches Pensum á 10 Minuten oder alternativ drei Einheiten pro Woche von 20 bis 30 Minuten vorschlägt.  Auch wenn diese verstärkt auf die für Golfer wichtige Stabilität im Stand und Mobilität in der Brustwirbelsäule ausgelegt sind, können auch Fußballer, Handballer oder Tennisspieler davon profitieren. 

Um mit einem ergänzenden Golf-Fitness-Programm anzufangen, sei es übrigens nie zu spät, wie Bednarzyk betont. „Ich verspreche jedem meiner Kunden, dass er durch mein Training weiter schlägt“ . Nicht nur bei TopSportler Valentin Savelsberg, auch bei seinem ältesten Kunden hat das funktioniert – im stolzen Alter von 85 Jahren.

Alle Übungen können je nach Leitungsfähigkeit individuell angepasst werden. Als Orientierung empfielt Jörg Bednarzyk: 8-12 Wiederholungen in 1 bis 3 Durchgängen.