Das CREVELT Magazin hat von Anfang an keinen Hehl aus seiner Begeisterung für den Surfpark gemacht: Und daran hat sich in den vergangenen zwei Jahren nichts geändert. Entgegen anders lautender Vorwürfe ist diese Begeisterung keineswegs „erkauft“. Unsere Artikel zum Surfpark haben wir aus innerem Antrieb heraus initiiert, es ist dafür kein Cent in unsere Taschen geflossen. Wir setzen uns gern für das Projekt ein – auch weil uns Andreas Niedergesäss als Mensch überzeugt hat. Aber Vorwürfe wie der der Käuflichkeit sind ein Grund, warum wir nicht, wie oft gefordert wurde, in den offenen Austausch mit den Gegnern eingestiegen sind: Wir sehen nämlich keine Basis für diesen Dialog. Die Gegner wollen nicht etwa einen anderen Surfpark, sie wollen gar keinen. Es gibt keinen Kompromiss, den wir im Gespräch erzielen könnten. Wir respektieren diese Haltung: Natürlich kann man gegen den Surfpark sein. Was wir aber nicht akzeptieren, sind unsachliche Argumentation, grobe Falschbehauptungen oder gar persönliche Attacken, Hohn und Spott, wie sie auf Social Media an der Tagesordnung sind. Auf ein paar der unaufhörlich kursierenden Gerüchte oder Behauptungen möchten wir nach gründlicher Recherche an dieser Stelle noch einmal eingehen.

 

Aussage 1
„Das Geld für den Surfpark soll die Stadt lieber nutzen, um ein Schwimmbad zu bauen/Straßen zu reparieren ...“

Antwort: Hinter dem Surfpark steht das Unternehmen Elakari, ein Privatinvestor, der den Bau des Surfparks vollständig mit eigenen Finanzmitteln trägt. Das gilt auch für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Die Stadt Krefeld zahlt nichts dafür. Demnach werden keine Steuergelder ausgegeben, die besser für etwas anderes eingesetzt würden. Dem Straßenbau oder dem Bau eines Schwimmbads steht der Surfpark nicht im Weg.

Aussage 2
„Ein kostenloses Naherholungsgebiet wird uns weggenommen!“

Antwort: Im Gegenteil: Durch den Masterplan der Stadt Krefeld werden mehr kostenlose Angebote hinzugefügt. Die Kompensation der wegfallenden Angebote durch das Surfpark Resort erfolgt am Elfrather See an anderer Stelle. Teile des bisherigen Naherholungsgebiets bleiben auch nach der Eröffnung des Surfparks für die kostenlose Nutzung erhalten.

Aussage 3
„Einen Surfpark in Krefeld braucht keiner, denn in Düsseldorf entsteht eine Indoor-Anlage.“

Antwort: Was in Düsseldorf entsteht, ist eine Halle mit stehender Welle, das heißt, man kann dort auf der Stelle surfen. Der Surfpark in Krefeld bietet ein authentisches Surferlebnis mit unterschiedlichen Wellentypen. Derzeit gibt es in der näheren Umgebung nichts Vergleichbares. Der Surfpark in Krefeld wird der erste in Westdeutschland sein, der mit der innovativen Wavegarden-Wellentechnik betrieben wird.

 

 

 

Aussage 4
„Es müssen zahlreiche neue Parkplätze gebaut werden.“

 

Antwort: Der Surfpark wird in das bestehende Parkplatzkonzept des Elfrather Sees eingebettet, er nutzt den bestehenden Parkplatz P3 sowie einen Teil des Parkplatzes P4. Es werden keine weiteren Parkplätze gebaut.

 

Aussage 5
„Der Surfpark stürzt Vennikel in ein Verkehrschaos!“

Antwort: Das Gegenteil ist richtig, denn über Maßnahmen wie die Einführung einer Verkehrsberuhigung und eines Wendehammers wird in Zukunft weniger Autoverkehr über die Asberger Straße und den Reitweg in Richtung Elfrather See und zurück laufen.

Aussage 6
„Der Surfpark Krefeld ist sehr altmodisch, er liegt bei der Nachhaltigkeit unter dem Standard vieler Freizeitparks.“ Die Energie-Kennzahlen der Skihalle Neuss seien mit denen des Surfparks „ungefähr vergleichbar“. (Zitate Björna Althoff, Fridays for Future)

Antwort: Die Wavegarden-Technik verbraucht deutlich weniger Strom als andere Surf- oder Freizeitanlagen. Zum Betrieb der Anlage in Krefeld werden 100 % Ökostrom verwendet, 89 % davon aus Windenergie (SWK), 11 % aus eigenen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Dieses Verhältnis soll zukünftig weiter zugunsten eigener Energieerzeugung ausgebaut werden. Bei geplanter Auslastung wird der Surfpark jährlich ca. 1.500 MWh Strom verbrauchen, die Skihalle Neuss liegt laut eigenen Angaben bei 2.500 MWh (Eishalle: ca. 3.300 MWh, Spaßbad: ca. 7.000 bis 13.000 MWh).

Aussage 7
„Alles, was der Surfpark neben der Surfanlage bietet, gibt es schon in Krefeld.“

Antwort: Die Beachfußball- und Beachvolleyballfelder entsprechen Wettkampfkriterien und werden täglich gepflegt. Snakerun und Pumptrack sind auf die speziellen Bedürfnisse von Surfern hin konstruiert und nicht mit öffentlichen Skateparks vergleichbar. Übrigens: Eine Surflagune oder einen Campingplatz mit Tiny Houses gibt es in Krefeld noch nicht. Aber das ist in den Augen der Kritiker ja leider auch kein gültiges Pro-Argument, weil „Partikularinteresse“.

Aussage 8
„Krefeld wird keine Gewerbesteuereinnahmen machen, weil Elakari ein Unternehmen mit Sitz in Monheim ist.“

Antwort: Die Projekt- und Betreibergesellschaft des Surfparks wird ihren Sitz in Krefeld haben, demnach wird auch hier die Gewerbesteuer abgeführt.

Aussage 9
„Durch den hohen Energie- und Wasserverbrauch, die CO2- Emissionen schadet der Surfpark dem Gemeinwohl.“ (Zitat Björna Althoff, Fridays for Future)

Antwort: Der Energieverbrauch des Surfparks ist deutlich geringer als der Verbrauch anderer Freizeitanlagen. Zum Wasserverbrauch: Der Surfpark wird einmal aufgefüllt, danach muss dank eigener Wasseraufbereitungsanlagen und Regenwasserspeicher lediglich das verdunstende Wasser kompensiert werden. Diese Menge ist ähnlich der, die auch in einem großen Olympia-Schwimmbecken verdunstet. (Anmerkung: Wasser verdunstet auf allen Wasseroberflächen, auch nebenan auf dem Elfrather See. Verdunstung ist aber kein Verbrauch, denn das Wasser geht nicht verloren, sondern fällt als Niederschlag auf die Erde zurück.) Was die CO2-Emissionen des Surfparks angeht: Sie entsprechen über das Jahr maximal den Emissionen von zwei bis drei Einfamilienhäusern.

Aussage 10
„Der Surfpark ist nur was für Privilegierte.“

Antwort: Hier wird Klassenkämpfer-Rhetorik genutzt, um sich als moralisch überlegen darzustellen und Stimmung zu machen. Der reine Eintrittspreis für den Surfpark liegt deutlich unter dem anderer Freizeitangebote. Man wird etwa die Hälfte von dem bezahlen, was der Zugang zu einem Spaßbad kostet und kann dafür auf professionellen, gepflegten Anlagen bouldern, Beachfußball und Beachvolleyball spielen oder skaten. Der durchschnittliche Preis für eine Stunde Surfen wird bei etwa 50 Euro liegen. Das entspricht dem, was andere Surfangebote mit weniger avancierter Wellentechnik in Deutschland aufrufen – die einzige echte Alternative ist derzeit eine deutlich kostspieligere Reise ans Meer. Ein Konzept für ein Schul- und Vereinssportangebot liegt der Stadt bereits vor, außerdem wird es wie überall Ermäßigungen und Jahreskarten geben.

Aussage 11
„Der Surfpark stellt eine Lärmbelästigung für die Anwohner dar!“

Antwort: Die Surfanlage selbst macht keinerlei Geräusche, man wird höchstens das Rauschen der Wellen hören können. Elakari hat bei der Planung der Anlage großen Wert darauf gelegt, die Anwohner mit dem Betrieb des Parks nicht zu stören. So gibt es etwa keine Rampen und Sprungschanzen auf der Skateanlage, Hauptgebäude sowie ein Wall dienen als Schallschutz. Der gesamte Besucherverkehr wird von Süden aus zum Elfrather See geführt. Sämtliche gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte werden unterboten.

Aussage 12
„Umfragen haben ergeben, dass für 88 Prozent der Surfer ein Surfpark nicht das Meer ersetzt.“ (Zitat Björna Althoff, Fridays for Future)

Antwort: Der Surfpark ersetzt genausowenig das Meer wie eine Skihalle die Alpen. Das als Gegenargument anzuführen, ist irreführend, denn der Surfpark bietet überhaupt erst eine Alternative zur Ausübung des Sports. Er ermöglicht es, dass man als Surfer in der Region morgens aufstehen und spontan surfen gehen kann. Nebenbei: Laut einer DWV-Studie sagt eine große Mehrheit der Surfer, sie würden eine nachhaltig betriebene Surfanlage nutzen. Um eine solche handelt es sich beim Surfpark.

Aussage 13
„Nicht nur ich sehe sie [die Bedeutung des Projektes für die Stadt; Anm. d. Red.] nicht als hoch an. Auch die Unternehmen hier schätzen den Faktor Freizeitwert gering ein, das sagt die Standortanalyse der IHK.“ (Zitat Björna Althoff, Fridays for Future)

Antwort: Die Standortanalyse der IHK ist eine Befragung von Unternehmen, die bewerten sollen, wie wichtig das bestehende Freizeitangebot für ihre Ansiedlung in Krefeld ist. Der Surfpark wendet sich mit seinem Angebot aber nicht an Unternehmen, sondern an Privatpersonen. Die Studie ist als Antwort auf die Frage nach dem Wert des Projekts für die Stadt vollkommen irrelevant. Im Übrigen hat die IHK den Surfpark im Rahmen der Offenlage als wichtige Investition und Innovation für Krefeld begrüßt.

Aussage 14
Freizeitangebote wie „[...] die energieintensiven
Eishockeyhallen Krefelds sind kulturell etabliert und haben einge- schworene Fangemeinden.“ Deshalb seien sie Projekten wie dem Surfpark vorzuziehen und auch anders zu bewerten. (Zitat Björna Althoff, Fridays for Future)

Antwort: Ist es mit dem Klimaschutz zu vereinbaren, in Krefeld gleich zwei neue Eishallen zu bauen, die erwiesenermaßen mehr Energie verbrauchen als der Surfpark, diesen aber mit einer Vehemenz anzugehen, als hinge an seiner Entstehung das Wohl des Weltklimas? Es ist eine Diskriminierung, den einen das Recht auf die Ausübung ihres Hobbys grundsätzlich zu gestatten und es anderen grundsätzlich vorzuenthalten.

Aussage 15
Thema Arbeitsplätze: „Elakari schwankt da zwischen 50 und 90 Arbeitsplätzen, darunter auch saisonale und unqualifizierte. Erst war von einem ganzjährigen Betrieb die Rede, jetzt sollen zwei Monate für Wartungen etc. ausfallen.“ (Zitat Thilo Storck, Bürgerinitiative „Biene“)

Antwort: Elakari spricht von exakt 93 Beschäftigten, darunter 65 Vollzeit- und 28 Teilzeitkräfte. Hinzu kommen Freelancer und Minijobber. Eine zweimonatige Schließung ist nicht und war auch nie vorgesehen, es ist lediglich von einem reduziertem Betrieb in den Wintermonaten die Rede.