Der altmodisch-preußische Begriff der „Leibesertüchtigung“ ist zum Glück aus unserem Sprachgebrauch verschwunden, doch die Bedeutung regelmäßiger Bewegung und sportlicher Betätigung kann in Zeiten von Büro- und Schreibtischarbeit kaum genug betont werden. Wer Sport treibt, tut etwas für sein körperliches und seelisches Wohlbefinden, beugt Übergewicht und schweren Krankheiten vor. Zur Unterstützung – nicht nur im Verletzungsfall – ist eine qualifizierte sportmedizinische Betreuung wünschenswert, die dem Hobby- und Breitensportler jedoch bislang nur höchst selten zuteil wird. Das Team hinter der neu geschaffenen Sportklinik des St. Josefshospitals Uerdingen ist angetreten, das zu ändern.

 

„Unser Ziel ist es, dem Breitensportler eine medizinische Versorgung anzubieten, wie sie der Profisportler heute in seinem Verein erhält“: So lautet die ambitionierte Vision, die Martin Wazinski, Chefarzt der Anästhesie, Intensivmedizin und Sportmedizin, in der zum Klinikstart einberufenen Pressekonferenz formuliert. Neben ihm nicken Dr. Philipp Ehrenstein, Ärztlicher Leiter, und Jochen Urban, Leitender Oberarzt der Sportklinik Uerdingen, sowie ihre namhaften Bürgen: Jonathan Tah, Fußballprofi in Diensten Bayer Leverkusens und deutscher Nationalspieler, sowie Richard Schmidt, Olympia-Goldmedaillengewinner im Rudern. Beide wissen, dass die medizinische Betreuung den Unterschied machen kann, wenn es darum geht, regelmäßig Spitzenleistungen abzurufen, sich weiter zu verbessern oder aber auf den Punkt fit zu werden. „Dazu bedarf es nicht zuletzt einer stabilen Vertrauensbasis“, berichtet Ehrenstein, der Tah in seiner Funktion als Mannschaftsarzt des Bundesligateams aus Leverkusen fast täglich betreut. „Man könnte hier einen Interessenskonflikt vermuten, schließlich sind wir beide Angestellte des Vereins, der möchte, dass Jonathan möglichst häufig spielt. Aber als Arzt bin ich ausschließlich dem Wohl meines Patienten verpflichtet.“ Auch Schmidt weiß, wie gut es ist, mit Urban nicht nur einen Arzt zu haben, dem er blind vertrauen kann, sondern auch einen, der versteht, worauf es beim Rudern ankommt. Es war die besondere Expertise des ehemaligen Ruderpartners, die Schmidt einst eine schwere Knieoperation ersparte: „Ich hatte mir beim Laufen das Knie überstreckt. Die Erstdiagnose, die ich erhielt, war ernüchternd und mit einem chirurgischen Eingriff verbunden, der mich weit zurückgeworfen hätte. Der Kontakt zu Jochen, der einen zweiten Blick auf mein Knie warf und einen alternativen Behandlungsvorschlag hatte, bewahrte mich zum Glück davor“, erinnert sich Schmidt.

 

An der sportmedizinischen Qualifikation, die das Team der Sportklinik mitbringt, besteht kein Zweifel: Mehr als 100 Einzelqualifikationen vereint die Belegschaft auf sich. Darüber hinaus gibt es ein engmaschiges Netzwerk aus Experten verschiedener Disziplinen, die für die Behandlung hinzugezogen werden können. Aber wie möchte man erreichen, dass der Breitensportler die Dienste der Klinik nicht erst in Anspruch nimmt, wenn die Bänder gerissen sind, sondern schon vorher? Hier gilt es auch, das öffentliche Bild der Sportmedizin als einer Disziplin, die lediglich Verletzungen behandelt, grundlegend zu erweitern, weg von der reinen Akutversorgung hin zu einer gesundheitsfördernden Leistung, die man präventiv in Anspruch nimmt, damit erst gar keine Probleme entstehen. „Wir planen, gezielt auf die Krefelder Sportvereine zuzugehen und sie mit unserem Angebot vertraut zu machen“, erläutert Ehrenstein. „Der erste Schritt ist die Notfallnummer, die im Verletzungsfall oder auch bei unklaren Beschwerden 24 Stunden am Tag angerufen werden kann. Außerdem möchten wir ein Versorgungspaket anbieten, das etwa einen Gesundheitscheck oder eine sportphysiologische Beratung für Vereinsmitglieder umfasst.“ Doch damit solche Maßnahmen greifen, bedarf es auch eines Umdenkens der Aktiven: „Wenn ich Sport auf einem gewissen Niveau betreibe, sollte ich ein Interesse daran haben, dass ich gesund bleibe und mir nicht schade“, ist Wazinski überzeugt. „Es ist eine Möglichkeit, mithilfe des Internets Selbstdiagnosen zu betreiben, eine andere ist es, sich in die Obhut von Fachleuten zu begeben. Wir sind definitiv besser als Dr. Google!“

 

Was die allwissende Internet-Suchmaschine definitiv nicht bieten kann, ist die Erfahrung und Empathie, die Wazinski, Ehrenstein und Urban als begeisterte Sportler mitbringen. „Ich habe früher Feldhockey gespielt und musste den Sport aufgrund einer langwierigen, schmerzhaften Entzündung aufgeben“, erinnert sich Ehrenstein. „Das war eine sehr einschneidende Erfahrung und aus Patientensicht, von der ich heute noch profitiere, weil ich den Leidensdruck eines Sportlers aus eigener Erfahrung kenne. Diesen Leidensdruck zu senken und seine Leistungsfähigkeit dauerhaft sicherzustellen, ist die Aufgabe, die uns hier alle antreibt.“ Ganz ohne preußischen Drill, dafür mit viel Vertrauen, breitem Leistungsspektrum und enormem Sachverstand.

 

 

24/7-Hotline für akute Sportverletzungen: 02151/452-7210

 

 

Sportklinik Uerdingen

 

Helios St. Josefshospital Uerdingen

 

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47829 Krefeld

 

Tel.: 02151/452-287 (Mo – Fr 8 – 14 Uhr)

 

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