Manchmal entsteht es langsam und wird immer lauter, oft kommt es aber ganz plötzlich: das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, ein vehement nach Aufmerksamkeit schreiender Zweifel am eigenen Lebensweg und dem Beruf. Wir alle sind Teil eines sozialen Geflechts, ob in der Familie oder der Gesellschaft. Und wir sind ständig äußeren Einflüssen unterworfen, die uns in eine Richtung lenken können. Oft werden Karrierepfade nicht aus intrinsischen Motiven heraus, sondern wegen äußerer Vorgaben eingeschlagen. Lebensleitplanken aus „Du musst!“ werden gesetzt, die scheinbar nicht verrückbar sind, mit der Folge, dass wir buchstäblich fehlgeleitet werden. Das Gefühl des Zweifelns ist der Anfang einer Reise, die über viele Etappenziele zu sich selbst führt, wenn man die für sich passenden Leitplanken findet. Wichtig ist, in sich hineinzuhorchen und sich Fragen zu stellen: Was fühle ich, wenn ich an etwas Bestimmtes denke? Wo sitzen Mut und Selbstbewusstsein, wo Angst und Wut? Tatsächlich ist es gar nicht so leicht herauszufinden, ob ein „Bauchgefühl“ die eigenen Wünsche repräsentiert oder von außen „eingepflanzt“ wurde. Doch man kann diese vermeintlich diffuse Gemengelage ordnen. 

Hat man einmal eine Idee davon entwickelt, was man wirklich möchte, gilt es, ganz rationale Gedanken mit den richtigen Gefühlen in Einklang zu bringen. Das heißt, Luftschlösser von realistischen Zielen zu trennen und Träume mit den eigenen Fähigkeiten zu vereinbaren. Unsicherheit und Ängste sind dabei nicht unbedingt schädlich, doch es gilt zu analysieren, warum und in welchem Maße sie auftreten, an und mit ihnen zu arbeiten. Entscheidend ist, dass man seine Gefühle zulässt und nicht das „Ich muss“, sondern „Ich möchte“ in den Vordergrund stellt. Gerade in der heutigen Zeit, in der der Arbeitsmarkt so viele neue Berufsbilder geschaffen hat, ist es nie zu spät, noch einmal etwas Neues zu beginnen. Etwas, das zu Ihnen passt und Sie begeistert. Setzen sie ihre Lebensleitplanken selbst!

Ihre Anja Funkel