Hämorrhoiden. Man hört von ihnen meist in Zusammenhang mit Beschwerden. Wer unter ihnen leidet – Männer und Frauen jenseits des 35. Lebensjahres –, möchte aber nicht darüber sprechen, sondern sehnt sich nach nichts anderem, als von seinem Leiden befreit zu werden. Die Hämorrhoiden-Embolisation, eine neue Behandlungsmethode, die wir unseren Patienten am Helios Klinikum Krefeld seit diesem Jahr anbieten können, verspricht nun effektive und dauerhafte Linderung – auch für Patienten, für die die bisherigen Methoden nicht geeignet waren.

Im intakten Zustand übernehmen Hämorrhoiden eine wichtige Funktion. Es handelt sich um stark durchblutetes Gewebe, das den Schließmuskel unterstützt. Es verhält sich wie eine blutgefüllte schwammartige Struktur, die den After zusätzlich abdichtet. Bei symptomatischen, sprich krankhaften Hämorrhoiden liegt eine zu starke Durchblutung vor und es kommt zu einer Vergrößerung. Sie verursachen dann Schmerzen, Blutungen oder Juckreiz und treten im schlimmsten Fall gar sichtbar hervor. Verschiedene Therapien versprechen Abhilfe und richten sich nach der Fallschwere: die chirurgische Resektion, das Veröden durch Alkoholinjektion oder aber die sogenannte Gummibandligatur, bei der die Hämorrhoiden „abgeschnürt“ werden und dann absterben. Alle genannten Behandlungen gehen mit einer Verletzung der Enddarmschleimhaut einher und können Komplikationen wie z. B. Wundheilungsstörungen, Schmerzen oder Abszesse verursachen. Bei den operativen Verfahren kann auch eine Inkontinenz nicht ausgeschlossen werden. Zudem sind die Verfahren für Patienten, die blut- verdünnende Medikamente einnehmen, nicht geeignet.

Die Embolisation stellt eine neue, schonende Alternative dar. Über einen an der Leiste eingebrachten Mikrokatheter werden winzige Platinspiralen in die Zielgefäße am Enddarm eingeführt, die den erhöhten Blutfluss und somit das krankhafte Anschwellen der Hämor- rhoiden unterbinden. Der Eingriff dauert etwa eine Stunde und wird ausschließlich unter örtlicher Betäubung der Zugangsstelle in der Leiste durchgeführt. Schmerzen am Enddarm treten nicht auf. Nach einem Tag stationären Aufenthalts kann der Patient bereits wieder nach Hause entlassen werden. Da die Hämorrhoiden-Embolisation erst seit wenigen Jahren vorgenommen wird, liegen zwar noch keine Langzeitergebnisse vor, doch bisherige Erfahrungen sind sehr vielversprechend. Bis zu 90 Prozent der Befragten bestätigen eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden auch noch nach einem Jahr. Die Rückfallwahrscheinlichkeit darf als sehr gering angesehen werden und es verbleibt keine Narbe. Lediglich bei Patienten mit einer überstandenen Enddarmkrebserkrankung oder chronischen Entzündungen raten wir von der Embolisation ab.

Wir sind froh, unseren Patienten in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Viszeralchirurgie diese neue, sanfte Therapieform anbieten und Linderung von ihrem schmerzhaften Leiden verschaffen zu können.

Dr. med. Ludger Feyen
Oberarzt Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Helios Klinikum Krefeld, Lutherplatz 40, 47805 Krefeld Telefon: 02151 32-0, E-Mail: info.krefeld@helios-gesundheit.de www.helios-gesundheit.de/kliniken/krefeld/