Eine anhaltend gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, verminderte Gedächtnisund Denkleistung, Schlafschwierigkeiten oder gar körperliche Schmerzen. Der Symptom-Pool bei Burnout und Depression ist vielfältig und die gemeinsame Schnittmenge groß. Manchmal geht beides Hand in Hand oder es versteckt sich eine Depression hinter einem Burnout. 

Burnout kann häufig einem Kontext zugeordnet werden. Permanenter Überforderung, zum Beispiel, wegen unrealistischer Zielvorgaben am Arbeitsplatz. Während Depressionen eher umfassender begründet sind. Die Symptome können jedoch auch die „normale“ Folge einer einschneidenden Erfahrung oder eines Konflikts sein, mit denen uns das Leben konfrontiert. Diese münden dann in einer depressiven Verstimmung, welche jedoch häufig, wird sie richtig eingeordnet, wieder vorübergeht, nachdem der Konflikt gelöst oder das Geschehen auf eine gute Art verarbeitet werden konnte. Als Lotse im Dickicht der Gefühle bedarf es wahrer Detektivarbeit und der interdisziplinären Vernetzung mit klarem Ablauf, um eine Diagnose zu stellen; und auch einer Portion Ehrlichkeit zu sich selbst. Denn Burnout wird heute leider häufig als „anerkennenswerter“ betrachtet als eine Depression, führt dann jedoch auf eine falsche Spur. Zunächst sollte vom Hausarzt und einem Facharzt für Psychiatrie eine ganzheitliche Anamnese erhoben und mögliche körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Müdigkeit und Antriebslosigkeit können beispielsweise von einer Schilddrüsenunterfunktion ausgehen, Schmerzen schlicht somatischen Ursprungs sein. Je nach Befund, kann anschließend die Gabe von Medikamenten ein wichtiger Baustein im Mosaik der Therapie sein. Genauso wie verschiedene psychotherapeutische Ansätze. Eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie beinhaltet die Ursachenforschung und Verarbeitung vergangener Erlebnisse. „Was ist mir passiert, in der Vergangenheit und aktuell? Wie gehe ich damit um?“ sind Fragen, die zur Erforschung möglicher schädlicher Handlungsmuster beantwortet werden, ehe anschließend neue Wege im Umgang mit sich selbst und Zugänge zu den eigenen Emotionen erarbeitet werden können. Wichtig ist: Sollten Sie unter Symptomen leiden, die auf Depression oder Burnout hindeuten, suchen Sie professionelle Hilfe und diagnostizieren Sie sich nicht selbst!

 

Ihre Anja Funkel