Cha Cha Cha. Lachend führt Ralf Mommers seine Frau Petra zum Damensolo nach links, Rückwärtspromenade, Damensolo nach rechts, Rückwärtspromenade, Kreuzschritt vorwärts, Kreuzschritt rückwärts, immer schön fließend und im Rhythmus – nicht ganz einfach, aber Petra Mommers lacht auch. Keiner käme auf die Idee, dass die vitale Tänzerin seit Jahren an Arthrose, Bandscheibenproblemen und Fibromyalgie leidet. Diese schmerzhafte Krankheit ist unheilbar; die Patienten versteifen allmählich und sind oft auf starke Schmerzmittel angewiesen. „Mein Arzt hat mir gesagt: Bewegung ist für Sie die beste Medizin. Suchen Sie sich etwas, das Sie gerne machen. So bin ich auf Tanzen gekommen“ , erklärt Petra Mommers. Das war vor vier Jahren; die Medizinisch-Technische Assistentin meldete sich und ihren Mann in der gerade eröffneten Tanzschule „Doctor Beat“ an. 

Jetzt lacht Melanie Struve, die Geschäftsführerin von „Doctor Beat“ , denn: „Petra war nicht die Einzige, die aus gesundheitlichen Gründen tanzen wollte, und da dachte ich insgeheim: Haben die Leute das mit dem ‚Doctor‘ wörtlich genommen? Ich hatte den Namen eigentlich gewählt, weil mir der Disco-Hit ‚Doctor Beat‘ von Miami Sound Machine so gut gefällt.“ Über 30 Jahre alt und mit einem witzigen Video, in dem die Sängerin Gloria Estefan nicht aufhören kann zu tanzen, weil sie unwissentlich ein Radio im Bauch hat, zeigt das den humorvollen und unverkrampften Ansatz der Tanzschule„Doctor Beat“. Melanie Struve erläutert: „Wer auf Tanznadeln oder steif akkurate Haltung beim Tanzen aus ist, ist bei uns falsch. Wir bieten natürliches, lockeres Tanzen. Die Leute sollen ja mit einem Lächeln rausgehen.“ Dass Tanzen glücklich macht, Stress abbaut, die Gesundheit fördert und bei vielen Krankheiten eine gute Therapie ist, gilt inzwischen als erwiesen. Im Juni informierte das „Helios Prevention Center“ , Tanzen sei ein ideales, sanftes Ausdauertraining für den ganzen Körper. Die Konzentration auf die richtigen Tanzschritte und das einfühlsame Miteinander mit dem Tanzpartner steigere auch die Durchblutung des Gehirns, fördere die Koordination und rege positive Gefühle an - was beispielsweise gegen Demenz helfe. Weiteren Studien zufolge konnten auch Parkinson-Patienten durch angeleitetes Tanzen ihre Mobilität verbessern. Tanzen wirke nahezu „pharmakologisch“ auf die Psyche. Denn dabei nähmen leidende Menschen automatisch Abstand von ihrem schlechten Befinden. Es sei positiv für ihr Selbstbild, wenn sie merkten, dass sie noch etwas unter Kontrolle haben, Fortschritte machten, schwierige Tanzschritte lernten, sich allmählich von tapsig zu elegant wandelten. Petra Mommers motiviert die Musik, sich gegen die lähmende Krankheit aufzuraffen und beweglich zu bleiben. Bis zu fünf Mal in der Woche kommt sie in die Tanzschule. Immer mit ihrem Mann, der auch gerne tanzt, das gemeinsame Hobby genießt – und sich freut, dass die Krankheit seiner Frau dadurch tatsächlich zum Stillstand gekommen ist. Cha Cha Cha!

Doctor Beat Tanzschule Struve & Zanders GbR, Mevissenstr. 62b, 47803 Krefeld, Tel. 02151-3274670; erstehilfe@doctorbeat.de; www.doctorbeat.de