Gewichtsreduktion: Puls 130 – der Mythos vom „Fettverbrennungspuls“. Wer kennt das nicht? Man will ein paar Kilo abnehmen und bekommt ein Ausdauertraining empfohlen – Jogging, Crosstrainer und was sonst noch dazu gehört. Und das am besten bei einem Puls von circa 130 – nicht mehr, nicht weniger. Argument: Das ist der Puls, bei dem am meisten Körperfett verbrannt wird. Diese magische Pulsgrenze 130 hat sich hartnäckiger in den Köpfen festgesetzt, als die Fettpölsterchen vom letzten Weihnachten an den Hüften. Alles Blödsinn! Vorab: So etwas wie einen Fettverbrennungspuls gibt es nicht – Das heißt: ein pulsgesteuertes Training zum Fettabbau ist unsinnig.

Welcher Trugschluss liegt dem zu Grunde? Es stimmt, dass in einem Pulsbereich um 130 – im Vergleich zu einem höherem Puls – prozentual mehr Fett als Zucker verbrannt wird, absolut in Kalorien jedoch nicht! Beispiel: Langsames Joggen, Puls 130: Energieumsatz liegt bei circa 500 kcal/Stunde. Die Energie kommt zu 60 Prozent aus Fett (300 kcal) und 40 Prozent Zucker beziehungsweise Glucose (200 kcal) Schnelles Laufen, Puls 160: Energieumsatz liegt jetzt bei ca. 1.000 kcal/Stunde. Aber etwa 40 Prozent aus  Fett (400 kcal) und  60 Prozent aus Glucose (600 kcal) Ergebnis: Beim schnelleren Laufen wird zwar nur 40 Prozent statt 60 Prozent der Energie aus Fett gewonnen. Aber absolut werden 100 kcal mehr Fett verbrannt. Fazit: Je höher die Belastung, desto mehr Kalorien werden verbrannt.  Je höher die Belastung, desto geringer der prozentuale Anteil an Verbrennung freier Fettsäuren.  Wer abnehmen will,  muss möglichst viele Kalorien verbrennen. Was sich wieder einfach zusammenfassen lässt: Von nix kütt nix.

Sascha Weyermann ist Diplom-Ingenieur und Personal-Trainer. Seine große Leidenschaft ist das Laufen und anspruchsvolles Ganzkörpertraining. Er hält Ernährungsvorträge in Firmen und ist spezialisiert auf Gewichtsmanagement und funktionales Training. Er betreibt in Krefeld das Outdoor Bootcamp und das SleticS-Fitnessprogramm. www.bootcamp-krefeld.de, www.sletics.de